„Wenn man mit der rechten gewinnt, gewinnt die Rechte“ (Chile)

Ein Text von Frente Fotografico über die Rolle der Linken bei der Niederschlagung des Aufstands in Chile. Sunzi Bingfa

„Wenn man mit der rechten gewinnt, gewinnt die Rechte“ sagte vor 50 Jahren der Christdemokrat Tomic und bezog sich damit auf die Feier der Christdemokraten über die Sabotagen durch den Kongress an der Regierung der Unidad Popular. Heute zitieren wir diesen Satz eines widerlichen Christdemokraten, um zu argumentieren, dass die politische Niederlage in die die bürgerlich institutionelle Linke die Oktoberrevolte führte am 15. November begann. als sie das Ende der Revolte ausheckte, um eine einvernehmliche Lösung für einen Konflikt zu finden, der aus Missbrauch durch und der Verzweiflung gegenüber einem verrotteten und stagnierendem politischen Modell hervorging.

Dieser 15. November, der als ein Sieg für die institutionelle Linke gefeiert wurde, war nichts anderes als eine bürgerliche Falle, um dieses kapitalistische Modell der Überausbeutung aufrechtzuerhalten. Es wurde mal wieder in vier Wänden und nach den Regeln der Oligarchie ausgetragen.

Die illusorische und unschuldige Logik die die Frente Amplio und die kommunistischen Partei in den letzten 2 Jahre an den Tag gelegt haben, hat wieder einmal gezeigt, dass wenn man auf dem Terrain der Rechten spielt, die Rechte gewinnt. Und da spielten, tanzten und aßen sie auf dem Fest der Demokratie. Sie haben es sogar geschafft auf dem Präsidentenstuhl Platz zu nehmen, von wo aus sie Distanz zum Verfassungsprozess wahren konnten und sogar einen dritten Weg aufmachten, der noch mehr Zustimmung fand und von der politischen Elite ausging. Etwas das man kommen sah, was die Progressiven, aufgrund ihrer totalen Unfähigkeit zur historischen Interpretation von sozialen Prozesse, gestern überraschte, als sie ihre Alternative weitestgehend scheitern sahen. Als sie Bachelet applaudierten und diejenigen beschimpften die dieses Märchen, in dem die Bourgeoisie in Frieden verliert, nicht geschluckt haben.

Für einige ist es hart anzuerkennen, dass wir unter dieser staatsideologischen Logik weiter verlieren. Große populare Teile wählen rechts und identifizieren sich nicht mit den ambivalenten und wenig direkten Diskursen der bürgerlichen Linken. Wenn man etwas verändern will, kann man nicht nach dem Rhythmus der bürgerlichen Institutionen und ihrer Gesetze tanzen die Kriminelle, Narcos und Mörder schützen. Denn diese Institutionen und diese Gesetze begünstigen diejenigen mit ökonomischer Macht. Leider offenbaren einige ihr politische Ignoranz, indem sie die 0,001% die weiter auf der Straße protestieren die Schuld geben, oder der Rechten, den Mapuche, den Reichen, den Armen, oder den Arbeiterinnen die für das „Rechazo“ gestimmt haben… Aber sie sind unfähig den Fehler in ihrer eignen politischen Strategie zu suchen.

Gegen die Marktdemokratie, gegen das extraktivistische kapitalistische Modell, das uns in die Umweltkatastrophe führt. Wir kämpfen weiter, mit den gleichen Überzeugungen. Mit unseren Toten, unseren Verletzten und Verstümmelten. Wir werden niemals Opfer sein und hoffen auch nicht auf Almosen von diesem Staat.

Freiheit für die politischen Gefangenen der Revolte, für die gefangenen Mapuche und die gefangenen Anarchistinnen.

Frente Fotografico