Jennifer Bennett
Das Virus ist der Inbegriff des Kapitalismus, folgt den gleichen Regeln. Es wird von den gleichen Strukturen definiert und die Lösung verspricht der Zauberer, der es auch zum Vorschein gebracht hat. Hase aus dem Hut, Hase wieder verschwunden. Nur dass der Trick sich über Jahre zieht. Und das Publikum sitzt gebannt und weiss, dass es den Trick nie entlarven kann.
Ich verzweifle immer wieder an der gefühlt vollständige Abgefucktheit der Welt. Es hilft alles nichts, nicht das Benennen, nicht das Vernetzen, nicht das Verbrennen. Wir alle sind hilflos. Eingebunden in einen Apparat, auf den wir inzwischen keinerlei Einfluss mehr haben. Das konnte man schon lange attestieren. Wendy Brown beschreibt in ihrem Buch “Die schleichende Revolution – Wie der Neoliberalismus die Demokratie zerstört” wie Gerichtsverfahren von der Zivilgesellschaft nur verloren werden können. Die „andere Seite“ ist zu mächtig, hat das Gesetz/Eigentum immer als Partner an der Seite. Bezüglich Pears Global kam mir zu Ohren, jemand von denen habe am Telefon gesagt „hier ist die andere Seite“, und ob das nun so stimmt oder nicht, klar ist, es gibt sie, die andere Seite. Das inkorporierte Finanzkapital, was sich in so viele Fantasienamen verschlüsselt, dass es kaum zu greifen ist. Auf dem BlackRock Tribunal wurde im Einspruch zum Urteil unter anderem die Forderung nach Namensaktien laut. Aber auch das Benennen der Boshaftigkeit: Investitionen in Rüstungs-, Fossile- und Digitale Überwachungsindustrie birgt in sich kein Veränderungspotential in der Grundsätzlichkeit.
Solange alle BESCHÄFTIGT sind, geht von niemandem Gefahr aus. Beschäftigt mit recherchieren, organisieren, präsentieren, archivieren, vernetzen, Flyer drucken, versuchen, versuchen, versuchen… LEUTE ZU ERREICHEN.
Dann wieder bin ich zuversichtlich und denke, die Chance war noch nie so einmalig wie gerade jetzt für ein gemeinsames Klassenbewusstsein als riesige KNAUTSCHZONE. Die globale Mittelschicht, zu der alle die das hier lesen gehören, auch alle Hartz 4 Empfänger*innen, Kulturschaffende, Lehrpersonen, sowie alle Bullen, Soldaten, Krankenpflegerinnen, Bundestagsabgeordnete, Journalisten, Ärzte, Professoren….
Und dennoch, es passiert nicht. Die Knautschzone buckelt nach oben, performt und repetiert selber die herrschaftlich etablierten Paradigmen und ist identifiziert damit, obschon sie längst weiss, dass sie nie oben ankommen wird. Autoritäre Charaktere besiedeln die relevanten Positionen, denn in die autoritären Strukturen, können nur – und ich wünschte dass ich übertreibe – Solche, dort ein Auskommen finden.
Ein anderer Teil der Zone versucht sich um Gerechtigkeitskämpfe zu kümmern, stellt aber die falschen Forderungen, wie bessere Arbeitsbedingungen und Löhne für Erntehelfer*innen, statt das Konzept als Solches zurückzuweisen. Der Mensch das Humankapital, Human Resources, als App extension, Pflegerin oder Zeitarbeiterin genutzt und auch daran hat sich nichts geändert, dass nämlich der Fabrik- auch der Immobilienbesitzer ist. Das ist was es anzugreifen gilt, das Konzept als Solches und nicht, dass irgendetwas besser bezahlt wird.
Aber die herrschaftlichen NARRATIVE setzen sich durch. Ende Gelände lässt sich auf bürokratische Vorgänge wie die CORONA-ID ein und weiss dabei womöglich rein gar nichts über die Immunisations Agenden unserer grossen, um das Wohl unserer Gesundheit besorgten PUBLIC HEALTH Agencies, den supranationalen Institutionen und noch wenn sie es wüssten, vielleicht wär‘s ihnen egal, weil ja Impfungen den Segen der Menschheit bedeuten und darum alles getan werden muss, damit auch dieser bürokratische Prozess reibungslos ablaufen können wird. „In this context humans users can also be considered a system“, wie es im Technical Report des ECDC von 2018 zur Implementierung des „immunisation information system“ heisst.
Befremdlich auch, dass ausgerechnet der von der WHO verwendete Slogan bezüglich der Immunisations Agenda 2030: „Leave no one behind“ übernommen wurde.
Und damit kommen wir zur Linken, bei der mir schmerzlichst die Auseinandersetzungen mit den Bereichen Biotechnologie, (-ische) Überwachung, Pharma- und AgrarIndustrie, Pharmakologisches Lebens- und Gesundheitsverständnis und Digitalisierung/Kodifizierung unserer Selbst fehlt. Stattdessen wird allerorts geholfen beim Listen führen. Und natürlich werden auch die lächerlichen, aber gleichzeitig verachtenswerten Masken gutgeheissen.
Ich bin nicht wissenschaftsfeindlich, im Gegenteil. Und genau deshalb bin ich so grundsätzlich feindlich gegenüber dieser Zauberei, Spekulation und Propaganda, die hier seit Monaten vor sich geht. Eine reduktionistische Sicht, die in der Konsequenz nur Drohung nach sich ziehen kann, alles ist ganz schlimm, denn wir wissen nicht was es ist. Kaum Beachtung findet dagegen, dass die Umwelt inzwischen nahezu vollumfänglich mit Pestiziden belastet ist und dennoch werden von denselben Strukturen nun Lösungen erwartet. In diesem Kontext war diese Auflistung hier erhellend für mich, für wen sonst noch, weiss ich bisher nicht.
Wenn Mensch sagt, das ist jetzt halt so in der Pandemie, dann ist es, wie wenn es früher hieß, so ist halt Kapitalismus. Die unsichtbare Kraft. Wie mit dem Geld, ist an sich nichts wert, sondern hat diesen nur, weil wir alle darin übereinstimmen, ihm diesen zu geben. Würden wir dem Hunger den Wert geben, gäbe es ihn nicht. Geld aber, die imaginäre Größe, vermehrt sich dadurch. Das Virus ist der Inbegriff des Kapitalismus, folgt den gleichen Regeln. Es wird von den gleichen Strukturen definiert und die Lösung verspricht der Zauberer, der es auch zum Vorschein gebracht hat. Hase aus dem Hut, Hase wieder verschwunden. Nur dass der Trick sich über Jahre zieht. Und das Publikum sitzt gebannt und weiss, dass es den Trick nie entlarven kann. Denn es gibt einen Haufen Maschinen, Labor Angestellte und eine riesige Industrie darum herum, die wird uns die Gesundheit bringen. Daran wird seit dem 19. Jahrhundert, dem Gründungsjahrhundert der Pharma-Industrie als Solchen gearbeitet, seit der ausgehenden Industrialisierung, und dem haben auch Kriege und Gräueltaten keinen Abbruch getan.
Nun ist also das 21. Jahrhundert, das Zeitalter der sogenannten Biotechnologie, welche nun bereits Hundertjährig zumindest in meinem Verständnis, als Wort schon ein Widerspruch ist, aber gut zur transhumanen Agenda passt, die die Maschine in uns zum Leben erwecken will. Was hier vor sich geht und von der Linken weitestgehend mitgetragen wird, bietet u.a. die Grundlage für mehr Überwachung, eine Einladung für willkürliche Eingriffe seitens der Staatsgewalt und Autonomieverlust für jeden Einzelnen.
Allein schon darum kann ich immer noch nicht fassen, dass nicht längst die Pandemie und das ganze Verständnis von Gesundheit und Leben was damit zusammenhängt, als Solches zurückgewiesen wird. Ich hätte von Anfang an gesagt: „Führt euren Scheisskrieg allein, Macron und Konsorten, den tragen wir nicht mit.“ Aber wie immer im Krieg, siegt die Propaganda und die Soldaten ziehen uniformiert und identifiziert gegen ihre Feinde vor, weil so clever weisgemacht wird, dass es für unser aller Wohl sein wird. Der erste Krieg, der die gesamte Menschheit gegen einen Feind vereint. Der erste Krieg, der jeden in seinem Alltag zum totalen Soldaten macht.
Die wichtigste Eigenschaft eines Soldaten ist es, Befehle zu befolgen, auch wenn sie ihm auf Anhieb nicht logisch erscheinen, oder er dafür sein Leben riskiert. Das eigene Leben im Dienst der Sache, so funktioniert Krieg, und insbesondere „der totale Krieg“, als Vorrang des Krieges über die Politik und als Konzentration der Ressourcen in den Krieg. Was am Ende die totale Entmachtung des Gegners bedeuten wird, wird sich wohl zeigen müssen. Was auf Krieg folgt, wissen wir aber. Wir können uns auch ihr affirmativ ausliefern, und helfen sie zu verteilen: Wiederaufbauhilfe. Global health is getting you.