Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus– Folge 2: Tosia Altman (24. August 1919 – 26. Mai 1943)

Resi Lucetti

Die Serie ‘Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus’ soll Frauen ehren, die Widerstand gegen das NS Regime leisteten und dies oftmals mit ihrem Leben bezahlten. Über diese Frauen ist der Nachwelt kaum etwas bekannt, oftmals finden sich trotz Recherche nur wenige Informationen über ihr Leben und ihren Kampf. Gerade deshalb haben wir uns entschieden, diese Zeugnisse zu veröffentlichen.

Tosia Altman wurde am 24. August 1919 in Lipno, Polen geboren. Sie war während der Besetzung Polens durch die Nazis und beim Aufstands im Warschauer Ghetto Schmugglerin für Hashomer Hatzair und die Jewish Combat Organisation.

Im jungen Alter schloss sie sich Hashomer Hatzair an und wurde noch vor dem Krieg eine führende Persönlichkeit. Nach dem Einmarsch der Nazis in Polen floh sie mit weiteren Führungsmitglieder*innen der jüdischen Jugendbewegung nach Vilnius, Lettland.

Als Kurierin gab sie sich als polnische Nichtjüdin aus, und riskierte dabei ihr Leben, um Zugang zu den Ghettos zu erlangen. Zunächst um dort die Untergrundbewegung mit zu organisieren zu organisieren und später, um Menschen vor der bevorstehenden Massenvernichtung zu warnen.

Nach der Gründung der Jewish Combat Organisation im Warschauer Ghetto wurde Tosia Altman zur Verbindungsperson. Sie schmuggelte Waffen, Sprengstoff und richtete eine eigene Kommandozentrale im Warschauer Ghetto ein. Während des Aufstands wurde Tosia Altman bei einem Schusswechsel schwer verletzt, konnte aber durch die Kanalisation entkommen. Sie erlitt Schusswunden am Bein und am Kopf und versteckte sich zwei Wochen in einer Fabrik. Als diese Fabrik in Brand geriet, wurde sie schwer verletzt und von der Gestapo entdeckt und zwei Tage später erschossen.