Häuserkampf in den Niederlanden: Enteignen wir sie alle – 1980 [Teil 1]

Eric Duivenvoorden

Amsterdam 1980, es war immer etwas los, kein Tag ohne irgendeine Art von action. Der Duft der Revolte lag in der Luft. Es herrschte ein enormer Wohnungsmangel. Die Wartezeit für eine Wohnung betrug mindestens 10 Jahre. Sie wurden meistens über ein Verteilungssystem der Stadtverwaltung vergeben. Wohnungen auf dem „freien“ Markt waren unbezahlbar. Junge Menschen mussten entweder als Erwachsene bei ihren Eltern bleiben, die Stadt verlassen oder ein Haus besetzen. Auf dem Höhepunkt der Amsterdamer Hausbesetzerbewegung lebten etwa 22.000 Menschen in besetzten Häusern. Was folgt ist eine Übersetzung vom ersten Teil des Kapitel 5 von „Ein Fuß in der Tür – Geschichte der Hausbesetzerbewegung 1964 – 1999“.

Der Autor Eric Duivenvoorden ist Soziologe und gründete 1991 das Staatsarchief, das Archiv der niederländischen Hausbesetzer- und sozialer Bewegungen. Dieses Archiv wurde im Jahr 2000 Teil des Internationalen Instituts für Sozialgeschichte in Amsterdam. Obwohl wir manche Sachen gerne anders, politischer und aus Sicht der Akteure selbst dargestellt gesehen hätten, gibt es keine ausführlichere chronologische Beschreibung über die Geschehnisse in Amsterdam 1980, als im Buch von Duivenvoorden, deswegen haben wir uns für diesen Text entschieden. Um Menschen aus der Bewegung auch selbst zu Wort kommen zu lassen haben wir den selbstorganisierten – und produzierten Doku-Film „Eine Vondel Brücke zu weit“ (50 Minuten) zugefügt. Wir haben dem Film deutsche Untertitel hinzugefügt. Sunzi Bingfa.

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