Lasst tausend Hände die Waffe aufheben

Nanni Balestrini

Nanni Balestrini muss an dieser Stelle wohl nicht wirklich vorgestellt werden. Seine Bücher über die Bewegung der Autonomia, über Knast und Verzweiflung, über die Existenzialität der Revolte, also des Lebens selbst, sind zu großen Teilen schon vor vielen Jahren ins Deutsche übersetzt und hier bei Assoziation A veröffentlicht worden, 2017 erschien dann seine Erzählung Carbonia bei bahoe books.

Die folgende Kurzgeschichte handelt vom Tod von Margherita Cagol, historisches Gründungsmitglied der Roten Brigaden. 1975 führte sie ein Kommando in den Knast von Casale Monferrato, wo sie ihren Ehemann und Genossen Renato Curcio sowie Alberto Franceschini, beides ebenfalls Gründungskader der Roten Brigaden, befreite. 1975 entführten die Roten Brigaden den Industriellen Vallarino Gancia, bei einer Bullenaktion auf dem Gehöft, in dem Gancia gefangen gehalten wurde kam es zu einem Schusswechsel, Margherita Cagol und ein Polizist kamen dabei ums Leben, einem Genossen gelang die Flucht.

In dieser Novelle verwendet Balestrini die ihm eigene Montagetechnik, in diesem Fall aus den Lektüren von Zeitungsartikeln über das Geschehen, spielt mit den Widersprüchen, den verschiedenen Details über das Geschehen, die sogar in den Angaben über die Anzahl der Beteiligten variieren. Die Übersetzung erfolgte aus der englischsprachigen Version, die bei libcom erschien und wird zu unserem Bedauern den Künsten Nanni Balestrinis nur annährungsweise gerecht. Da jedoch bisher niemand die Mühe auf sich genommen hat, den Text zu übersetzen, muss die Leserschaft (vorerst) nun mit diesem Ergebnis zurechtkommen. Sunzi Bingfa

Lasst tausend Hände die Waffe aufheben

Um 10.45 Uhr beginnt der Gerichtsmediziner mit der Autopsie, die gegen 1 Uhr mit folgendem Ergebnis abgeschlossen wird: Die junge Frau wurde von zwei Kugeln getroffen, eine traf sie in die linke Schulter, die andere, tödliche, durchschlug die Brust. Der Offizier kommt herunter und weist seine Männer an, Abstand zu halten, er geht auf das Bauernhaus zu, das nach den zuvor erhaltenen Informationen verlassen sein soll. Drei Stunden der Anspannung vergehen, und während um 16.30 Uhr Zweifel an den Hypothesen wuchern, kommen die beiden Schwestern in einem Polizeiwagen in der Carabinieri-Kaserne an und erreichen kurz vor 5 Uhr das Krankenhaus. Der Fluchtversuch in einem roten Fiat 127 und einem weißen Fiat 128 wurde von den Carabinieri verhindert, aber während die Frauen sich auf den Boden geworfen hatten, als sie aus der linken Fahrertür flüchteten, war der Mann unerklärlicherweise durch die rechte Tür ausgestiegen, d.h. auf der dem feindlichen Feuer am stärksten ausgesetzten Seite.

Die Leiche ohne Namen ist die einer Frau zwischen 35 und 40 Jahren mit lockigen roten Haar, sie trägt einen beigen Pullover, eine verblasste Jeans und rote Sandalen mit einem erhöhten Cordabsatz. Der Leutnant geht zum Bauernhaus hinauf, um durch ein Fenster im Erdgeschoss zu spähen. In diesem Moment wird eine Handgranate vom Typ SRCM aus dem Stockwerk darüber geworfen. Sie stehen auf und gehen langsam auf das Leichenschauhaus zu, an der Tür ein Staatsanwalt der auf sie wartet. Sie verraten keine Emotionen, bleiben ungerührt angesichts der Blitzlichter der Fotografen, bis sich die Tür hinter ihnen schließt. Die Türen des Wagens der Kriminellen springen auf, und plötzlich hagelt es Schüsse, weil sie zwei Pistolen und eine Sten Maschinenpistole bei sich haben.

Ihr Gesicht sieht im Tod seltsam aus, man könnte sagen, es wirkt überrascht, sie trägt eine sehr enge Jeans und einen beigen Pullover, aber es ist alles rot gefärbt, so dass man die Farbe eher errät als sieht. Er ging und schlug gegen die Tür, wobei er sagte: „Carabinieri”, hier an dieser Stelle öffnete sich ein Fenster im ersten Stock, an dem eine Frau erschien, die antwortete: „Was wollen Sie?“ Der Offizier verlangte Einlass und aus einem anderen Fenster wurde die erste Handgranate geworfen. Es gab keine lange Wartezeit, um 5.15 Uhr erscheint der Staatsanwalt, der mit dem Kopf nickt, sie sei es, sagt er, sie hätten sie sofort erkannt, sie brauchten nur ihr Gesicht zu sehen. Sie wurden abgedrängt, und der rote Fiat 127 kollidierte mit dem 128er, dies waren die letzten Momente der gewaltsamen Auseinandersetzung, bevor die Räuber wieder heraussprangen und über das Gras bergab rannten.

Im Gebiet des shoot out kam es zu einem heftigen Kampf, der mehr als eine halbe Stunde dauerte, bei dem eine junge Frau getötet wurde, die zur Bande der Entführer gehörte. Der Leutnant rief Unterstützung, als jemand herauskam, als Antwort wurde im ersten Stock ein Fenster aufgestoßen, und zwei gleichzeitig geworfene Handgranaten explodierten, die Splitter zerfetzten Arm und Gesicht des Offiziers. Es hätte ohnehin noch andere Merkmale gegeben, die eine Identifizierung leicht gemacht hätten – ein kleiner Ring, einen ähnlichen Ring hatten die Schwestern, die Mutter hatte zehn Jahre zuvor allen drei Schwestern die Ringe geschenkt. Noch im 127er und 128er schießen die Frau und ihre Komplizin auf den Offizier, und als sie sehen, dass eine Flucht unmöglich ist, weil der Fluchtweg durch den blauen FIAT 127-Patrouillenwagen versperrt ist, rennen die Gangster über das Gras in Richtung Wald der das Bauernhaus umgibt.

Die Leiche, die am Hang des Hügels lag, die roten Haare ausgebreitet über das Grün das Gesicht entstellt dies war das Ende ihres kurzen Lebens im Lärm explodierender Granaten eines verzweifelten Strebens nach Freiheit, das durch einen Kugelhagel beendet wurde. In diesem Augenblick wird aus einem Fenster im ersten Stock eine Handgranate geworfen, die wenige Meter vom Leutnant entfernt explodiert, wobei dem Leutnant sein Arm abgetrennt wird und seine Augen verletzt werden. Die Terroristin, die gestern bei der Schiesserei auf dem Bauernhof getötet wurde, hat endlich einen Namen. Der Carabiniere-Offizier, der nun selbst erkennt, dass die Kriminellen die Niederlage nicht akzeptieren, feuert einen ersten Kugelhagel ab, der die beiden im Freien zu erschrecken scheint.

Den zentralen Ort der Untersuchung stellen die wenigen Quadratmeter der Leichenhalle dar, in der der Körper der noch namenlosen Frau lag. Die Explosion riss dem Offizier den Arm ab, die Granatsplitter machten ihn blind, er fällt kopfüber, während sich eine Blutlache um seinen Körper ausbreitet. Es scheint nicht leicht gewesen zu sein, die Identität der Frau festzustellen, denn man fand einen neuen Personalausweis, der aus einem Bestand gestohlener Dokumente stammte. Als sie um die Ecke des Bauernhauses kamen, entdeckten sie unseren 127 im Weg stehend, als sie versuchten, ihn zu umfahren, kamen sie von der Straße ab, dann stiegen sie mit erhobenen Händen aus, wir ergeben uns, sie waren zehn Meter von mir entfernt im Gras, ich hob meine Waffe, der Mann versteckte sich hinter der Frau.

Wer ist die tote Frau? Die Frage wurde bis heute Morgen nicht beantwortet, aber tatsächlich wurde sie fast sofort identifiziert. Der Unteroffizier und der Gefreite rennen hoch, aber sie sind gezwungen, sich zu Boden zu werfen, weil eine zweite Granate aus dem Bauernhaus geworfen wird, die beide verwundet. Die Phantombilder, die sich im Besitz der Carabinieri befinden, weisen jedoch keine große Ähnlichkeit mit dem Opfer im Bauernhaus auf, um nicht erkannt zu werden, hatte die Frau ihr langes schwarzes Haar abgeschnitten. Plötzlich drehte sich der Mann um und schrie: „Wir ergeben uns!“, und fast gleichzeitig wurde eine Reihe von Schüssen in Richtung des Unteroffiziers abgefeuert, und der Gefreite wurde ebenfalls verwundet.

Man wartet gespannt darauf, es ist ein wichtiger Moment, denn er kann entscheidend dazu beitragen, die Polizei bei ihren Ermittlungen zu unterstützen, damit sie ein Phantombild der Bandenmitglieder erstellen kann. Dies war der Beginn eines heftigen Austauschs von einzelnen Schüssen und Serien von Schüssen aus dem Inneren, bei dem zwei Männer und eine Frau schossen und vielleicht auch ein weiterer Mann, der herausgekommen und dem die Flucht gelungen war. Sie hatte ihre Haare rot gefärbt, und auch ihre Gesichtszüge waren durch die Strapazen, die sie in den langen Jahren ihres Untertauchens ertragen musste, verhärtet. Schließlich riefen die anderen, dass sie sich ergeben würden, der Carabiniere, seine Waffe auf sie gerichtet, sagte ihnen, sie sollten langsam vortreten, die Frau vorne und der Mann dahinter.

Das Zentralkommando bestätigt, dass die vier Carabinieri der Patrouille von einem Mann und einer dritten Person unter Beschuss genommen worden waren, die Frau sei dann getötet worden, während ihr Komplize, obwohl verwundet, das Gebüsch erreicht hatte. Die Tür wird aufgestoßen, und ein Mann und eine Frau kommen in den Hof gerannt, werfen eine weitere Granate und halten Maschinenpistolen in der Hand, feuern wild auf den Unteroffizier und den Gefreiten und lassen sich zu Boden fallen. Die formelle Identifizierung wurde möglich, nachdem der Name heute um 5.10 Uhr in der Leichenhalle des Krankenhauses zum ersten Mal festgestellt worden war. Sie nehmen die Hände hoch und rufen: „Wir ergeben uns!“ Aber anstatt still zu stehen oder vorwärts zu gehen, halten die Mädchen Gewehre in der Hand, der andere Mann hat immer noch eine Maschinenpistole, und die Gangster ziehen sich zurück.

Wie viele Komplizen zwei Männer und eine Frau, zwei Frauen und ein Mann, ein Mann und eine Frau – gestern wurde die zweite Version als die offizielle Version bekannt gegeben. Es gibt auch eine Serie von Schüssen aus der Maschinenpistole, und eine der Kugeln traf den Gefreiten in den Kopf, der Unteroffizier wurde auch am Bein verwundet. Sie wurde von ihren Schwestern, die sie seit 5 Jahren nicht mehr gesehen hatten, anhand verschiedener Erkennungsmerkmale identifiziert: eine kleine Narbe auf einer Lippe, einige Muttermale und ein Ring mit der gleichen Fassung, die die drei Töchter und ihre Mutter besaßen. Die Frau und ihr Komplize kamen nach unten, und der Offizier wies sie an, die Hände hoch zu nehmen, die Gangster hoben die Hände, und der Mann schrie: „Es reicht, ich gebe mich geschlagen”, aber gleichzeitig sanken seine Hände in Richtung seines Gürtels.

Die Carabinieri, die ein Feuergefecht mit den Leuten im Bauernhaus austrugen, erklärten, dass sie dort nur einen Mann und eine Frau gesehen hätten, und es war die Rede von zwei Frauen und einer weiteren Person, die nach der Schießerei fliehen gesehen oder gehört worden waren. Unmittelbar danach hatte dieselbe Frau die zweite Granate geworfen, es ist nicht bekannt, wie viele es waren, aber es ist bekannt, dass die Frau in den orangen Fiat 127 und ihr Komplize in den weißen 128 stieg und dann die beiden Autos kollidierten und im Straßengraben landeten. Die offizielle Identifizierung wurde von den beiden Schwestern der Frau durchgeführt. Sie hätten sie seit 5 Jahren nicht mehr gesehen, sagten sie, aber sie identifizierten sie sofort dank besonderer Kennzeichen, insbesondere einer Reihe von Muttermalen. Plötzlich bleibt der Mann stehen, dreht sich um, nimmt die Hände hoch und schreit: „OK, ich gebe auf, ich bin verwundet, ich ergebe mich“, aber er nimmt sofort die Hände wieder herunter, nimmt eine Granate aus seinem Gürtel und wirft sie auf den Carabiniere.

Oben auf dem Bauernhof zeugt der Ast eines Kirschbaums, der durch einen Schusswechsel abgebrochen wurde, von der Gewalt des blutigen Zusammenstoßes zwischen den Carabinieri und den Banditen. Ein Mann und eine Frau waren die Leute, die aus dem Bauernhaus kamen, nachdem die Granate geworfen worden war, die den Offizier zu Boden geschleudert hatte. Sie schossen wild um sich und mähten den Gefreiten nieder, auf den sie gestoßen waren und starteten den 127er und den 128er. Noch bevor sie im Krankenzimmer des Hospitals, das sich im Hauptquartier der Carabinieri befand, angekommen waren, hatten sie den identischen Ring identifiziert, den ihre Mutter ihnen geschenkt hatte. Plötzlich, kaum hatte der Offizier seine Waffe gesenkt, mitten im Moment der Bewegungslosigkeit, hatte der Gangster eine zweite Granate, wieder eine SRCM, und auch diese wirft er auf den einzelnen Beamten.

Weitere Anzeichen des Kampfes sind in dem zerbrochenen Glas der Fenster im Fensterladen zu erkennen, das durch die Explosion einer SRCM auf dem Rasen, wo die Frau niedergeschossen wurde, aus den Angeln gerissen wurde – das Blut sieht wie Rost aus. Dann versuchten die Gangster, die auch den Gefreiten bei dem Schusswechsel getroffen hatten, mit ihrem Auto zu entkommen, um dem blauen 127er Carabiniere Streifenwagen zu umgehen, indem sie in Richtung des am Wegrand verlaufenden Grabens stürzten. Die Identifizierung geschah um 5.10 Uhr in der Leichenhalle des allgemeinen Krankenhauses, als die beiden Schwestern eintrafen, die zusammen mit dem Staatsanwalt in den Raum kamen. Er schien die Absicht zu haben, sie als Schutzschild zu benutzen. Ich sah, wie er eine Hand in seine Jacke steckte, ich dachte, er würde eine Pistole ziehen, stattdessen zog er eine weitere Granate heraus. Er warf sie in meine Richtung.

An der Karosserie gibt es Einschusslöcher. Der 127er hat eine zertrümmerte Windschutzscheibe, das Seitenlicht des 128er ist heraus gesprengt und er hat ein großes 9mm Einschussloch in seiner linken Seite. Im Jeep gibt es eine kurze Unterbrechung, der Fahrer nimmt das Funkmikrofon und nimmt Kontakt mit seiner Patrouille auf – ein paar Worte: “Eile ich bin da” – er wiederholt den Satz dreimal. Er sieht den nackten Körper der Frau, der mehr durch die bei der Autopsie vorgenommenen Schnitte als durch die Ähnlichkeit des Gesichts gekennzeichnet ist, das man seit 5 Jahren nicht mehr gesehen hatte. Ich warf mich vorwärts, sie explodierte hinter mir, ich hatte keine Kugeln mehr, ich lehnte mich über den Körper des Gefreiten, ich nahm das Magazin aus seiner Waffe und steckte es in meine.

Da sind immer noch die beiden Autos, die für die letzte Flucht der Gangster verwendet werden sollten. Es handelt sich um einen roten 127er und einen weißen 128er, die offenbar verunglückten und zur Hälfte in einem Graben landeten. Währenddessen nimmt er mit der anderen Hand seine Dienstpistole und eilt seinerseits zum Bauernhaus, während zwei Frauen und ein Mann auf ein Auto zulaufen. Sie konnten sie anhand einer Reihe von Muttermalen und einem Schnitt an einer Lippe identifizieren – ein Detail, das sie davon überzeugte, dass es ein kleiner Ring war, den die Leiche noch am Ringfinger der linken Hand trug. Als einer der beiden plötzlich eine Granate herauszog und sie in Richtung des Beamten warf, tauchte er zur Seite und warf sich dann nach vorne, wobei er sich flach hielt und den Auswirkungen der Explosion entkam.

Hier sind eine Reihe verschiedenfarbiger Perücken, die die junge Frau als Verkleidung für ihre Heldentaten verwendet hat. Der Fahrer überfährt ihn, er ist ein verheirateter Offizier, fünfzig Jahre alt, mit 4 Kindern, ruhig, nachdenklich, mutig, er nimmt die 9-mm-Pistole mit 7 Kugeln darin, er sieht seine Kollegen am Boden, was ihm die Nerven raubt, er hat keinen Moment der Unsicherheit. Ein goldener Ring mit drei kleinen schwarzen Steinen, es war ein Andenken an ihre Mutter, sie hatte jeder der Töchter einen identischen geschenkt und sich auch einen machen lassen, so wurde die Verwirrung über ihre Identität aufgelöst. Der Mann hatte geschrien: „Ich bin verwundet, ich ergebe mich“, aber fast gleichzeitig hatte er eine weitere Granate geworfen, und der Fahrer des Streifenwagens hatte sich geduckt, um zu verhindern, dass die Frau, die getötet wurde, auf ihn schoss, währenddessen es dem Mann gelang zu fliehen.

Sie ist die Anführerin der Banditengruppe, die ins Gefängnis einbricht, sie ist diejenige, die am Eingangstor klingelt und mit einer kurzläufigen Maschinenpistole unter dem Arm in Richtung Zelle rennt, während ihre Kollegen die Wärter ruhig stellen. Der Offizier feuert einen Schuss ab, aber über ihre Köpfe hinweg, um darauf hinzuweisen, dass sie stehen bleiben sollen sollen, da dies die Vorschriften vorschreiben, sollten die Flüchtigen nicht stehen bleiben, sie haben den 127er erreicht, der unter den Bäumen geparkt ist, und versuchen zu fliehen. Die Identifizierung der Frau erfolgte gegen 5.30 Uhr in der Leichenhalle, wo die Leiche von den beiden Schwestern abgeholt worden war. Er holte eine Granate heraus und warf sie auf den Polizisten, der merkte, was geschah, der warf sich nach vorne und wich dem Einschlag der Granate aus, die hinter ihm losging, und feuerte seine Waffe ab, die die Frau traf.

An diesem Tag Mitte Februar wurde die Spur kalt und tauchte am Donnerstag wieder auf. Sie endete mit dem Bild der jungen Frau, die nach der Handgranatenschlacht mit den Carabinieri tot auf dem Boden lag. Zwischen den Gangstern und dem Carabinieri, der inzwischen seine Pistole genommen und sich nach links zu Boden geworfen hatte und sich hinter dem Auto abschirmte, kam es zu einem Schusswechsel. Die Identifikationsmerkmale, die die Identifizierung ermöglichten, waren eine Reihe von Muttermalen, die die Frau auf dem Rücken hatte, ein Narbenmal auf einer Lippe und ein Ring, den sie an der Hand trug. Der Offizier taucht nach vorne ab, und während die Granate über seinen Kopf fliegt und hinter ihm explodiert, schießt er mit seiner 9-mm-Pistole, die Frau in der Schusslinie wird getroffen, und fällt, getroffen von zwei Kugeln, die durch ihre Brust und ihren rechten Arm gehen.

Frauen mit Gewehren, an ihrer Seite Frauen, die rauben, die entführen, die Gefängnisse überfallen, die Vertreter des Gesetzes und des Staates erschießen, die ihren Weg von der Rolle der Unterstützung und Tröstung ihrer männlichen Kollegen zu der der Protagonisten bis zum Ende gegangen sind. Der Mann und die Frau, mit denen er sich mit leiser Stimme unterhält, sind gezeichnet von den Emotionen, die sie seit der Tragödie ergriffen haben, als sie den 128er und den 127er auf dem Gras parkten, die sie in Eile verließen, vielleicht weil sie dachten, sie hätten die ganze Patrouille getötet. Letzteres letztgenannte Detail war ausschlaggebend – es war ein Ring mit drei montierten Steinen, den die Mutter allen drei Schwestern geschenkt hatte. Es folgte eine weitere Schießerei, in deren Verlauf die Frau nach der vom Hauptquartier gelieferten unzutreffenden Version an dieser Stelle getroffen wurde, dem Carabiniere ging die Munition aus, und der andere Mann nutzte dies zur Flucht.

Im Hof des Bauernhauses wurden an der Stelle, an der sie heute Morgen niedergeschossen worden war, sechs rote Rosen gefunden. Unmittelbar danach sah er die beiden Autos der Banditen, die versuchten, am Auto der Carabinieri vorbeizukommen, das ihnen den Weg versperrte, aber sie kamen von der Straße ab und landeten in einem Graben. Ja, sie ist es, sagten die beiden Schwestern dem Richter, es sei 5 Jahre her, dass wir sie das letzte Mal Arm in Arm gesehen haben. Sie sahen sich die tote Frau an und weinten schweigend, der Körper der Frau lag nackt auf der Marmorbank. Aus der Maschinenpistole des Mannes kam die Serie von Schüssen, die die Frau trafen und auch den Mann trafen, der es trotzdem mit einer Kugel im Körper schaffte, die erste Baumreihe zu erreichen und im Wald zu verschwinden.

Natürlich weiß niemand, wer den Strauß roter Rosen zurückgelassen hat, niemand hat etwas gesehen, und keiner der örtlichen Bauern hat Fremde gesehen. Doch weil ihre Fluchtlinie vor ihnen blockiert ist, der 128er der Carabinieri in der Mitte der Straße, die Banditen haben keine Zeit, den Rückwärtsgang einzulegen. Ein Blutfleck in der Mitte der Brust, ein weiterer am linken Arm, die Finger der rechten Hand sind geschwärzt und zusammengezogen, als ob sie beim Ergreifen der Erde wie erstarrt wären, die linke Hand trägt einen Goldring mit drei kleinen Steinen. Und ich fing wieder an zu schießen und traf das Mädchen, das wild schrie, der Mann fing auch an zu schreien „ich bin verwundet“, und er rannte in die Felder und verschwand.

Dann wurde den ganzen Tag über die Durchsuchung des Waldes fortgesetzt, eine Operation, an der 300 Carabinieri, 80 Polizisten, 20 Angehörige der Guardia di Finanza, 6 Hubschrauber und eine Reihe von Hundeführer-Einheiten beteiligt sind. Der Carabinieri feuert einen zweiten Schuss ab, von dem man annimmt, dass er den Mann traf, der auf dem Rücksitz der 127 saß, später wurde ein Blutfleck gefunden. Das schwarze Haar im gedämpften Licht des Leichenschauhauses war nicht rot, wie es gestern in einiger Entfernung im Sonnenlicht zwischen den Bäumen erschienen war, auf ihrer Lippe eine kleine Narbe Es wurde festgestellt, dass die Kugeln noch im Magazin eines der Mädchen war, das am Ende getötet wurde, während der Soldat versucht, seine Waffe nachzuladen schaffen es die Komplizen zu entkommen, auf dem Brustkorb der jungen Frau kann man drei Einschusslöcher erkennen.