In Erinnerung an Klaus Jürgen Rattay

Sebastian Lotzer

Der Tod ist groß.

Wir sind die Seinen.

lachenden Munds.

Wenn wir uns mitten im Leben meinen,

wagt er zu weinen

mitten in uns. 

Rainer Maria Rilke

Wir wollen mit den folgenden Zeilen an den Menschen und Gefährten Klaus Jürgen Rattay erinnern, der genau vor 41 Jahren am 22.9.1981 ums Leben kam, gerade einmal 18 Jahre jung. In den Tod gehetzt von den Berliner Bullen, die am frühen Morgen acht besetzte Häuser in Westberlin geräumt hatten. Auf der Flucht vor einer Horde Bullen, die auf alle einknüppelten, die sich vor dem Bülow 89 versammelt hatten, wo der Innensenator in Feldherrenpose eine Pressekonferenz im gerade geräumten Haus abhielt, rannte er wie viele andere in Panik über die stark befahrene Potsdamer Straße. Dort wurde er von einem BVG Doppeldecker überfahren und erlag noch am Unfallort seinen Verletzungen. Ersthelfer wurden genauso wie geschockte Trauernde von den Bullen mit Knüppeln und Tränengas angegriffen, immer wieder zertraten die Bullen in voller Absicht am Todesort abgelegte Blumen, eine Spontandemonstration am Abend von über 10.000 Menschen wurden mit massiven Tränengaseinsatz aufgelöst, Menschen in Hauseingängen und Hinterhöfen zusammengeschlagen. Immer wieder rasten die Bullen mit ihren Wannen über die Bürgersteige, um Jagd auf flüchtende Menschen zu machen, dass es dabei keine weiteren Toten gab, grenzte an ein Wunder. Viele wehrten sich voller Wut und Hass gegen die Bullen, in der ganzen Stadt, bis in die Außenbezirke, kam es zu kaputten Scheiben bei Banken, flogen Mototow Cocktails auf Bullenwachen. Die folgenden Zeilen sind die Erinnerungen von Sebastian Lotzer an die Geschehnisse, die er in seinem Roman ‘Begrabt mein Herz am Heinrichplatz’ aufgeschrieben hat. Wir danken dem Autor dafür, dass er uns diesen Auszug zur Verfügung gestellt hat. Sunzi Bingfa. 

Der Sommer geht zu Ende. 

Die nächtlichen Streifzüge von kleinen Gruppen sind seltener geworden. Paul kommt das ganz gelegen. Er muss die Wochen im Knast erst einmal abstreifen. Er verbringt die Nächte in letzter Zeit lieber im Bett von Irene als auf den Straßen rund um den Winterfeldtplatz. Irene muss mindestens zehn Jahre älter als er sein. Und so wie er ihr genaues Alter nicht weiß, so ist ihm auch unklar, warum sie sich mit ihm abgibt. Wenn sie miteinander schlafen, kommt er sich vor wie ein ungeschickter Teenager. Sie stellt Dinge mit ihm an, von denen er bisher nicht wusste, dass es sie überhaupt gibt. Paul denkt häufiger darüber nach, was Irene eigentlich von ihm will. Gelegentlich hat er auch die eine oder andere diesbezügliche Frage an sie gerichtet, war aber immer mit nichtssagenden Antworten abgespeist worden. 

Manchmal nimmt Paul an, Irene hält ihn einfach als eine Art Maskottchen. Oder sie hat mit einem ihrer Trinkkumpanen aus der Ruine eine abwegige Wette zu laufen. Vielleicht war er einfach nur der Wetteinsatz. „Wenn ich es schaffe, diesen Hausbesetzer Bengel da drüben in die Kiste zu kriegen, gibst du uns allen drei Runden aus.“ 

Und dann hatte sie beschlossen, die Aufklärungsmission einfach noch eine Weile fortzusetzen. Einfach nur aus Lust und Laune.

Die Schule hat Paul am Ende des letzten Semesters geschmissen. Er war sowieso nur noch ein seltener Gast im Unterricht gewesen. Geldprobleme hat er eigentlich nicht. Ab und zu besucht er seine Eltern und seine Mutter steckt ihm dann heimlich ’nen Zwanni zu, obwohl sie es auch nicht gerade dicke hat. Zweimal in der Woche geht er mit Leuten aus seinem Haus im großem Stil einklauen. In den umliegenden Supermärkten schieben sie dann einfach einen vollgepackten Einkaufswagen durch eine der nicht besetzte Kasse und werfen die Beute dann eiligst in ein paar mitgebrachte große Einkaufstüten. Non si paga! 

Die Verkäuferinnen haben sowieso keinen Bock auf Stress mit den Besetzern und beschränken sich, wenn überhaupt, auf verbale Proteste. Falls sie überhaupt so schnell etwas mitbekommen. Einmal hatte ein vorlauter Filialleiter gemeint, einen von ihnen festhalten zu müssen. Da hatte er ein paar Schläge kassiert. Seitdem war so etwas nicht mehr vorgekommen. 

Abends ziehen sie manchmal mit den Spendenbüchsen durch die Szenekneipen. Dabei kommt ordentlich was zusammen. Aufs Sozi geht keiner von ihnen. Keiner hat Bock sich von irgendeinem Schreibtischfuzzi wie der letzte Dreck behandeln zu lassen. Wenn es ganz eng kommt, wird auch schon mal ’ne Dose Katzenfutter aufgemacht.

Paul zieht es dann allerdings vor, lieber Diät zu machen. Oder zu seinen Eltern zu fahren. Wofür er sich dann schämt. Die Besetzer im Nachbarhaus kennen solche Probleme nicht. Bei denen gehen ständig Alt- Achtundsechziger als Paten ein und aus. Deren Kühlschrank wird nie leer. Deren Obermacker ist ja auch folgerichtig auf dem Schöneberger Besetzerrat einer der Wortführer für Verhandlungen mit den Schweinen. Paul und die Seinen zoffen sich regelmäßig mit dem. Für sie gilt immer noch: „Keine Verhandlungen bis alle Leute aus dem Knast raus sind“ 

Und es sind in den letzten Monaten ja nicht weniger Inhaftierte aus der Bewegung geworden. Die ganze Verhandlerscheiße kotzt Paul total an. Auf dem Gesamtbesetzerrat wird ja auch kaum noch über was anderes geredet. Stundenlange Diskussion um das Käseglocken Modell. Wenn das so weitergeht, werden sie sich irgendwann noch gegenseitig auf die Fresse hauen. 

Paul kommt vom Schlachtensee in ihr Haus zurück. Ein letztes Mal ins mittlerweile schon ganz schön kalte Wasser gesprungen. Olli hält ihm die Mottenpost unter die Nase. 

„Lummer, das Schwein! Der will echt acht Häuser auf einmal räumen“ 

Paul reißt ihm die Zeitung aus den Händen und studiert den Zeitungsartikel. Die Ankündigung ist eine Kriegserklärung. Ihr Haus steht auf der Liste. Witzigerweise auch das Nachbarhaus. Da haben sich die Verhandlerschweine wohl verspekuliert. Schlagartig wird Paul klar, dass der lange Sommer des Nichtstun zu Ende ist. Wenn die Schweine Krieg haben wollen, sollen sie ihn haben. 

In den nächsten Tagen jagt ein Plenum das nächste. Ihre Nachbarn werden sich das Haus mit Profs und linken Promis vollpacken. Nicht ihr Ding. In den Nächten schleppen sie alles, was sie auf den umliegenden Baustellen finden können und nur halbwegs transportabel ist, in ihr Haus. Die Verbarrikadierungen an den Fenstern in den unteren Etagen werden nochmals verstärkt. Am Abend vor dem angesetzten Räumungstermin füllen sie das Treppenhaus bis zum ersten Stock mit allem auf, was sie finden können: Kühlschränke, Allesbrenner, das Material von den Baustellen. Das wird die Schweine eine Weile aufhalten. Ein letztes Plenum. Fast alle wollen im Haus bleiben. Nur Michaela, Olli und Paul wollen unbedingt auf der Straße sein, wenn die Bullen anrücken. 

In dieser Nacht bekommt Paul lange kein Auge zu. Als ihn Michaela gegen sieben sanft durch das Haar fährt, um ihn zu wecken, wird es draußen langsam hell. Die Beiden von der Nachtwache haben Kaffee gekocht. Richtig guten Kaffee. Jacobs Krönung. Haben die von nebenan springen lassen. Das Kriegsbeil ist erst einmal begraben. Ein Nachbar, der ihnen ab und zu einige Lebensmittel vorbeibringt, hat heute vor seiner Frühschicht bei ihnen geklingelt. Die Nachtwache hat ihm an einem Seil einen Korb hinuntergelassen und so finden sie eine große Tüte mit frischen Schrippen vor. Sie sitzen alle in der Küche und frühstücken. Heißer starker Kaffee und frische Schrippen mit Marmelade! Das Schweinesystem kann kommen. Ein paar letzte Umarmungen und Küsse, dann lassen sich die drei an der Rückseite des Hauses an einem Seil aus dem ersten Stock hinab. Nun wird nun auch das letzte Fenster in der ersten Etage verbarrikadiert. 

Es sind um die zweihundert Leute, die sich am frühen Morgen rund um den Winterfeldtplatz eingefunden haben. Paul ist enttäuscht, er hat mit mehr gerechnet. Trotzdem packt er schnell mit an, als die ersten anfangen, Bauwagen auf die Straße zu schieben. Reifen werden herbeigeschafft und quer über die Straße verteilt. Als sie mit Benzin übergossen und angezündet werden, zieht beißend schwarzer Qualm durch die Winterfeldtstraße. Aus Baustellenmaterial und Autowracks werden weitere Barrikaden errichtet. Überall sind Grüppchen damit beschäftigt, das Pflaster aufzureißen und die Steine großflächig über den Asphalt zu verteilen. 

Der Angriff der Bullen erfolgt aus Richtung Potse. Zuerst verschießen sie reichlich Tränengas, sodass es schwer fällt, noch Luft zu bekommen. Dann erfolgt die Attacke einer Hundertschaft, vorneweg ein Trupp Bullen in auffällig weißen Turnschuhen. Ein mit Gittern an den Scheiben versehender Radlager stiebt in hohem Tempo durch die erste Barrikade. Die Bullen kommen schnell voran. Die ersten fliehen. 

Olli schreit Michaela und Paul zu: „Es keinen Sinn, wir können uns nicht halten.“ 

Sie fangen an zu rennen, weil die Jungs in den weißen Turnschuhen jetzt mächtig Gas geben. Am Winterfeldplatz teilt sich die flüchtende Menge in alle Richtungen auf. Die drei rennen in Richtung Nollendorfplatz. Aus dem Fenster eines besetzten Häuser in der Maaßenstraße fliegen Steine in Richtung der nachrückenden Bullen. Als Antwort ballern die mit Tränengaskartuschen in die Fenster des Hauses. An der Nollendorfstraße biegen sie, immer noch im vollem Sprint, nach links ab. Paul hat das Gefühl, dass es gleich seine Lunge zerfetzt. Als sie fast die Eisenacher erreicht haben, können sie endlich stehen bleiben. Die Bullen haben die Verfolgung aufgegeben. Sie reißen sich die Hassis vom Gesicht. Pauls Herz pumpt und pumpt, sein Gesicht brennt, seine Augen tränen. 

Die alte gusseiserne Schwengelpumpe in der Eisenacher tut noch ihren Dienst. Sie waschen sich das Tränengas aus dem Gesicht. Bei einer Zigarette beratschlagen sie sich. 

Olli schlägt vor, in die Franken Sieben zu gehen: „Das ist weitab vom Schuss. Da können wir erst einmal auftanken. Hier geht jetzt doch sowieso erst mal nichts mehr. Habt ihr doch gesehen, wie alles geflitzt ist.“ 

Es gibt Tee für alle, natürlich Kräutertee. 

„Die Franken halt“, denkt sich Paul. 

Aber er will nicht meckern. Sie sind freundlich aufgenommen und ausgiebig zu den Geschehnissen am frühen Morgen befragt worden. Jetzt sitzen sie alle in der Gemeinschaftsküche im ersten Stock und rauchen. 

Es ist mal wieder die Stunde des Flurfunks. Leute kommen und gehen, Gerüchte kursieren. Keiner weiß genau, wie viele Häuser die Bullen heute nun wirklich abräumen. In der Winterfeld Zwanzig/Zweiundzwanzig sollen sie schon im Haus sein. Die meisten Besetzer und Paten seien schon raus getragen worden. An der Vierundzwanzig bissen sich die Bullen wohl die Zähne aus. Nachdem sie die Stahltür mit einer Ramme geknackt hätten, wären sie jetzt angeblich immer noch damit beschäftigt, das ganze Zeug aus dem Hausflur zu tragen, um ins Haus zu gelangen. In der Bülow 89 seien die Bullen auch schon drin. Lummer soll einen großen Auftritt vor versammelter Presse haben. Aus dem Wedding heißt es, die Hermsdorfer sei auch schon geräumt und die Dieffenbach in Einundsechzig ist wohl jetzt auch Geschichte. Was in Charlottenburg abläuft, weiß keiner. In der Franken gibt es kein Funkgerät, deshalb ist es unmöglich, die Infos abzusichern. Nach einer dreiviertel Stunde hält Olli das Rumsitzen nicht länger aus und Paul und Michaela wollen ihn nicht alleine lassen. So ziehen sie wieder los. 

Als sie sich zehn Minuten später dem Nollendorfplatz nähern, treffen sie die ersten Bekannten, hören erste Gerüchte. Eine vage, unbestätigte Information. Paul will nicht daran glauben. Er wehrt sich gegen den Gedanken. Weist ihn von sich. Wenn er es nicht zulässt, kann es auch nicht geschehen sein. Gedankenverloren steht Paul mitten auf der Fahrbahn. Olli stößt ihn an und zerrt ihn weiter. Unvermittelt fragt Paul: „Wo ist Michaela?“

Olli schaut ihn fassungslos an. „Die hat sich doch gerade mit Küsschen von dir verabschiedet.“ 

Paul kann sich nicht erinnern. Um ihn herum ist Nebel, er hört keine Geräusche mehr. Nicht das Knallen der Gaskartuschen in der Ferne, nicht die Sirenen um sie herum. Olli hat ihn jetzt untergehakt, damit er nicht verloren geht. 

Eine Combo aus der Maaßen kommt ihnen entgegen. Es scheint wirklich wahr zu sein. Eine Treibjagd war es. So heißt es. Vor der Neunundachtzig. Lummer hatte im Haus seinen triumphalen Auftritt und draußen machten seine Bullen Hatz auf alles. Ein Bus sei in die Menge der Flüchtenden gefahren. Einer von uns sei unter die Räder geraten. Tod auf dem Asphalt liegen geblieben.

„Hast du es gesehen?!“ 

Paul schreit den Jungen mit der Lederjacke an. Schüttelt ihn. Olli geht dazwischen. 

„Nein Mann, aber alle reden darüber. Alle!“ 

Paul packt sich den Nächsten.

„Hast du den Toten gesehen?“ 

Er schaut in traurige Augen. Der Junge ist höchstens siebzehn. Sagt kein Wort. Braucht kein Wort zu sagen. Paul sieht es. Weiß es jetzt. Kann es nicht mehr verhindern, indem er sich weigert, den Gedanken zuzulassen. Kommt langsam in die Realität zurück. Hört jetzt die Sirenen, riecht das Tränengas. Sieht mit einem Mal all die fetten Tauben, die am Boden neben dem Pfeiler der Hochbahn in etwas, das wie Erbrochenes aussieht, herum picken. Warum fliegen die nicht weg. Warum scheren die sich nicht um das Tränengas und den Lärm und all das. Sind die jetzt endgültig mutiert? Er blickt vom Boden auf, wendet seinen Blick von den Tauben ab, diesen scheiß mutierten Tauben ab und blickt zu Olli. 

Der steht da und weint und guckt gleichzeitig grimmig. Wie kann man das? Zugleich weinen und grimmig gucken. Kann Paul das auch? Und wieso weint Olli? Und hat Paul ihn jemals zuvor überhaupt einmal weinen gesehen? Ach so, ja der Bus. Einer von ihnen. Wie in Zeitlupe sortiert er seine Gedanken, die sich merkwürdig formen lassen. Wie Sprechblasen in einem Cartoon. Er spürt gar nichts. Es macht ihm nichts aus. Er ist bei Olli. Er ist nicht alleine. Er braucht jetzt nicht nachzudenken. Jetzt ist er es, der Olli fortzerrt. Paul will zur Potse. 

Die Stiefel stampfen über die Blumen. Wischen sie beiseite. Wie beiläufig. Und doch mit voller Absicht. Zielgerichtet. Da, wo die Blumen liegen, nein, eben noch lagen, ist eine rote Färbung zu erkennen. Ein paar Stiefel. Blut auf dem Asphalt. In Deutschland. 

„Polizei- SA- SS“. 

So rufen hier alle. Die Besetzer. Die Türken. Selbst die Frau in der Kittelschürze. Kriegen dafür Gas in die Fresse und Knüppel auf den Kopf. Es fliegt kaum ein Stein. Nur dass alles immer wieder zurückdrängt. Sich nicht von den Bullen vertreiben lässt. Bis sie wieder an der Stelle sind, wo der Asphalt rot ist. Neue Blumen werden herbeigeschafft. Viele setzen sich auf den Asphalt. Halten sich an den Händen oder in den Armen. Dann kommt der nächste Bullenangriff. Die Knüppel diesmal von oben auf die Köpfe. Arme werden schützend nach oben geworfen und zerschmettert. Wenn so ein Unterarmknochen bricht, tut es im ersten Moment verrückter Weise gar nicht weh. Die Bullen räumen und räumen. Schmeißen Tränengas und nehmen fest. Es nützt ihnen nichts. 

Am Abend kommen Zehntausend wieder. Ein Schweigemarsch. Paul will nicht schweigen. Muss er nicht. Wieder Bullenangriffe an der Potse. Die Stimmung schlägt um. Überall Leute, die die Bullen mit Steinen bewerfen. Vereinzelt fliegen Molotowcocktails. Die komplette lange Schaufensterfront der Commerzbank geht zu Bruch. Die Wannen jagen die Leute bis über die Bürgersteige. Paul presst sich an die Wand, einen halben Meter hinter ihm rast der Bullenwagen vorbei. Er lässt sich durch den Krawall treiben. Die anderen hat er schon lange verloren. Es spielt keine Rolle. Am Winterfeldtplatz ist eine kleine Barrikade errichtet worden. Ein Konvoi von zwanzig Wannen prescht darauf dazu. Macht einen Schlenker über den Bürgersteig, treibt dabei eine Gruppe von zwanzig Vermummten vor sich her. Die Gruppe spaltet sich in Höhe Nollendorfstraße auf. Ein Teil hetzt weiter gerade aus, die anderen fliehen nach links. Die Bullen springen aus ihren Wannen, kassieren ein paar Steinen. Einer der Werfer stolpert beim sich umdrehen, fällt zu Boden. Die Bullen stürzen vorwärts. Wittern Beute. Schlagen den Maskierten, der versucht auf die Beine zu kommen, wieder zu Boden. Immer mehr Bullen springen aus den Wannen, eine ganze Hundertschaft bevölkert jetzt die Kreuzung. Einige schlagen immer weiter auf ihr Opfer ein. Da kommen acht Leute zurück gerannt und bewerfen die Bullenübermacht mit Steinen. Einfach so. Voller Hass. Scheißen auf alles. Die Bullen stecken ein und auf. Lassen ihr Opfer in Ruhe. Werfen sich wieder in ihre Wannen und brausen davon. Auf der Suche nach leichterer Beute. Fahren in die Nacht. In der es überall scheppert und brennt.