Von Banken und Perspektiven

Klaus Viehmann

In diesem Land kommt eigentlich niemand mehr auf die Idee einen Bank zu überfallen, um politische Arbeit zu finanzieren. Eine Praxis, die in den 70igern weit verbreitet war und nicht nur zur Finanzierung klandestiner Organisierung diente, sondern deren Ausbeute auch schon mal in den Aufbau eines Kinderladens investiert wurde. Heutzutage wird eine Soliparty nach der anderen gefeiert, böse Zunge behaupteteten sogar, dass dies der eigentliche Grund sei, dass es die Hauptstadtszene überhaupt noch gäbe, bevor Corona dieser Praxis ein vorübergehendes Ende bereitete. Wie auch immer, Banküberfälle besitzen bis heute eine gewisse Popularität in nicht unerheblichen Kreisen der breiten Masse und geglückte Coups, die eine hohe Beute und eine gewisse Raffinesse aufzuweisen haben, wie z.B. der Überfall auf eine Bank in Berlin im Januar 2013, dem monatelange Grabungsarbeiten vorausgingen und den fleißigen Tunnelgräbern eine Beute von um die 10 Mio Euro einbrachte, taugen zur Legendenbildung. Auch wenn es sich in diesem Fall streng genommen nicht um einen Banküberfall, sondern um einen einfachen Einbruch, wenn auch mit hoher Beute, handelte. Wie auch immer, Banküberfälle waren schon immer ein wesentlicher Bestandteil illegaler Organisierung und so setzen wir unsere Reihe mit Texten zum bewaffneten antagonistischen Widerstand in der BRD mit diesem Beitrag von Klaus Viehmann fort, der in dem wunderbaren Sammelband “Va Banque – Bankraub, Theorie, Praxis, Geschichte” von Klaus Schönberger erschienen ist.

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