Brigate Plavi
Als am Dienstag den 27.04.2021 etwa 15.000 Menschen durch die Straßen von Ljubljana zogen, war dies nach Wochen der Agonie der Proteste gegen die rechtsextreme Regierung ihre endgültige Wiedergeburt. In den Wochen davor gab es einige Ereignisse, die dazu geführt haben und auch die Ungeduld der Protestbewegung mit der Regierung wachsen ließen. Im folgenden Text wird die Entwicklung im Land nach der Räumung des AT Rog kurz dargestellt. Auf alle Ereignisse im Land im Detail einzugehen ist nicht möglich und auch alle Einzelheiten der politischen Entwicklungen darzustellen würde den Rahmen sprengen. Daher ist der folgende Text eine grobe Zusammenfassung von einigen wichtigen Ereignissen. In den Monaten seit Februar ist das Land noch weiter nach rechts gerückt und dabei wurde es außenpolitisch immer isoliert. Der Rechtsruck zeigt sich beispielsweise in den Gastgeschenken, die das Land anlässlich der EU-Ratspräsidentschaft verteilen an seine Gäste verteilen will. Es handelt sich dabei um Manschettenknöpfe mit dem „Karanthanischen Panther“, einem Symbol welches auch von slowenischen Neonazis verwendet wird. Dieses Symbol wurde von einem Nationalisten in den 80er Jahren eingeführt, der unter anderem auch die Theorie verbreitete, die Slowenen stammten von den Venetern ab und nicht von den Slawen. Ein Symbol der Rechten soll so zu ein Symbol des Landes umgedeutet werden. Die politische Isolation zeigt sich zum Beispiel daran, dass der rechtsextreme Regierungschef, obwohl er bald die EU-Ratspräsidentschaft übernehmen wird, nicht bei einer EU-Konferenz zur Zukunft der EU sprechen durfte.
„Slowenien – Die antiautoritäre Linke in Zeiten von Corona [Teil 3]“ weiterlesen