Sūnzǐ Bīngfǎ #31 – 13. Dezember 2021

Sūnzǐ Bīngfǎ wird vierwöchentlich veröffentlicht.

Sūnzǐ Bīngfǎ Nr. #31 – 13. Dezember 2021 als PDF Datei:

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Themen in diese Ausgabe:

Osterholz Wald in Wuppertal: „Wir sind bereit für die Revolte“ – Ein Interview

B.1.1.529

Black to Life – Black to Reality – diese Zeilen sind für Alexis

Spazierengehen ist erlaubt

Bay Area Guerrilla: Über die endlose Welle der Kriminalität

Bon anniversaire! Gilets Jaunes

Das Versagen der Linken im Ausnahmezustand

Dissertation über Covid-1984

Osterholz Wald in Wuppertal: „Wir sind bereit für die Revolte“ – Ein Interview

Seit dem 15. August 2019 ist der Osterholz Wald, ein Waldgebiet auf der Stadtgrenze von Wuppertal und Haan, besetzt. Von Anfang an erschienen aufständische Texte aus dem besetzten Osterholz. Einige wurden in viele Sprachen übersetzt. Seit Mai 2021 spitzt sich die Lage im Wald immer mehr zu. Der Wald wird seit Jahrzehnten scheibchenweise gerodet. Dieses Mal sollen 5,5 Hektar dran glauben. Zusätzlich soll auch eine Ausgleichsmaßnahme von einer früherer Rodung platt gemacht werden. Und dies alles für eine Abraumhalde einer Kalksteingrube. Die Firma Oetelshofen hat eine Rodungsgenehmigung und auch wenn noch diverse Klagen von Anwohner*innen laufen, droht der Wald Anfang Januar 2022 geräumt und gerodet zu werden. Aktivist*innen rufen deswegen auf zum Osterholz Wald zu kommen, um dem Wald zu verteidigen.

Wir führten ein Gespräch mit Nullen und andere Ziffern die sich aktiv für den Wald einsetzen. Ein Gespräch über der Stand der Dinge im Osterholz Wald, Insurrektionalismus und Klimabewegung. Sunzi Bingfa

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B.1.1.529

Maxwell Q. Klinger

Dunkle Nächte, die die grauen Tage ablösen, der erste Schnee, der vergeblich fällt, kein weißes Leuchten in der Nacht, nur Matsch grau in grau. Eine Zigarette vor der Haustür, die nasse Kälte kriecht durch die dicke Jacke. Die alte Nachbarin wieder zurück, ein dreiviertel Jahr war sie weg, niemand wusste genaueres in diesem Haus, in dem man die Briefkästen nicht zählen mag, so viele sind es. Kerzengerade steht sie da im Hausflur, die mädchenhafte Figur, die graublauen Augen, die schon ein Schleier bedeckt. Hüftbruch sagt sie, dachte schon man werde sie ins Heim abschieben. Du erinnerst dich an den Sommer, der schon so lange her scheint, sie rauchend auf der Bank vor dem Haus, “der Arzt sagt ja, ich soll nicht mehr”. Und dann hast du in 20 Minuten mehr über das Leben gelernt, als wenn du es jahrelang studiert. Nur einfach durchs Lauschen. Nun also ist sie wieder da, dein Herz schlägt schneller, als du sie da vor ihrer Wohnungstür stehen siehst, läuft über vor Zärtlichkeit, als ob eine alte, große Liebe zurückgekehrt ist. Vorsichtig nimmst du sie in den Arm, willst sie da für immer halten, so zerbrechlich scheint sie dir.

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Black to Life – Black to Reality – diese Zeilen sind für Alexis

Ein zugesandter Beitrag aus Athen

Am 6. Dezember 2008 wurde der fünfzehnjährige Alexis in Exarcheia von Bullen erschossen. Es folgten Wochen der Aufstände. Athen brannte, ganz Griechenland brannte. Die Geschichte ist oft erzählt und kann anderswo nachgelesen werden. Festzuhalten bleibt, dass sich an diesem Ereignis mindestens eine ganze Generation politisierte. Der Grundkonsens: ACAB.

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Spazierengehen ist erlaubt

Sebastian Hofer und Wolfgang Paterno

An dieser Stelle ein auszugsweiser Abdruck aus dem gerade bei den Gefährten von Bahoe Books erschienenen kurzweiligen, nennen wir es altmodisch, Sittenporträt einer Gesellschaft, in der Dauerwarteschleife des Pandemie Ausnahmezustandes. Weitere Angaben zum Buch finden sich am Ende dieses Textes, wir danken den Autoren und den Genossen von Bahoe Books herzlichst für die Möglichkeit, diesen Buchauszug in der Sunzi Bingfa zu bringen.

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Bay Area Guerrilla: Über die endlose Welle der Kriminalität

In den Vereinigte Staaten gibt es eine wachsende illegalistische Strömung, die so ganz ohne Etiketten auskommt. Auch wenn alles irgendwie anders ist, erinnert es ein aber dann doch an die frühere anarchistische illegalistische Strömung, mit Protagonist*innen wie der Bonnot Bande. Die Reihe von Plünderungen mit Konvois von gestohlene PKW’s reißt nicht ab. Wir haben ein Bericht von The Transmetropolitan Review aus der Bay Area (Kalifornien) übersetzt. Sunzi Bingfa

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Bon anniversaire! Gilets Jaunes

Johnny

Mitte November 2018 betraten die Gilets Jaunes die geschichtliche Bühne, am 17. November ereignete sich l’Acte 1 (dem Wochenende für Wochenende unzählige weitere folgen sollten, nur in der Hochphase der Corona Pandemie gab es eine, intern umstrittene, Pause), an diesem ersten beteiligen sich in ganz Frankreich fast eine halbe Million Menschen, an über 2000 Orten wurden Straßen, Autobahnen und Bahnhöfe blockiert, in Paris versuchten mehrere tausend Menschen die Bullenabsperrungen in Richtung Präsidentenpalast durchzubrechen. Zwei weitere extrem turbulente Wochenenden folgten, mit Straßenkämpfen in etlichen französischen Städten, aber vor allem in Paris, wo es trotz tausender Bullen zu Straßenschlachten auf den Champs Elysées kam, Luxusgeschäfte in den nobelsten Vierteln von Paris geplündert wurden. Viertel, die selbst während des Paris Mai 1968 “verschont” geblieben waren. In der Zuspitzung wurde schon Macron auf eine mögliche Evakuierung des Präsidentenpalastes vorbereitet, Hubschrauber standen in Bereitschaft, Scharfschützen bezogen Stellung.

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Das Versagen der Linken im Ausnahmezustand

Elany

Dieser Beitrag erschien bereits bei den Gefährt*innen von schwarzer Pfeil, wir sind aber so begeistert, dass wir ihn auch an dieser Stelle der geneigten Leser*innenschaft präsentieren wollen. Danke an die Autorin und an schwarzer Pfeil. Sunzi Bingfa

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Dissertation über Covid-1984

Wir haben diese Thesen, die in der Ausgabe 13 (Juli 2021) der anarchistischen Zeitschrift „i giorni e le notti“ erschienen sind, für die Sunzi Bingfa übersetzt. Wie so häufig gilt, wir teilen nicht alles, aber das ist ja auch nicht der Sinn einer Zeitung wie der Sunzi Bingfa, deren primäres Ansinnen das Auslösen von Diskussionen ist.

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