Napoleon ll. ernannte Georges-Eugène Baron Haussmann 1853 zum Präfekten von Paris, um die Stadt zum einen zu einer repräsentativen Metropole umzugestalten, aber auch um die Stadt in ihren Grundrissen leichter nutzbar für das Vorgehen von Regierungstruppen gegen Aufständische umzugestalten. Etliche Viertel wurden geschliffen, es entstanden bis heute bestehende Sicht – und Verbindungsachsen, die diesen Vorgaben entsprachen. Die Möglichkeit der Niederschlagung der Pariser Commune 1870/71 war unter anderem auch diesem Umstand geschuldet. Die Kontrolle von Bevölkerungsgruppen durch Architektur ist seitdem eingeschrieben in die modernen Herrschaftsverhältnisse, die Berliner Polizei beschäftigt z.B. eigene Architekt*innen die sich mit genau diesem Instrumentarium von sozialer Kontrolle und Aufstandsbekämpfung befassen. Wir veröffentlichen deshalb an dieser Stelle einen Text von 1980 aus der ‘Autonomie – Materialien gegen die Fabrikgesellschaft / Neue Folge No 3’. Veröffentlicht auch deshalb weil darin auch das Verhältnis zu und die Rolle der Linken in diesen Prozessen angesprochen wird, was gerade angesichts der sozialen Kontrolle im Pandemie Ausnahmezustand hochaktuell ist. Wir haben den Artikel etwas bearbeitet, da er nur als PDF der Originalausgabe vorliegt. Alle Ausgaben der ‘Autonomie’ liegen online im PDF Format hier vor. Wir haben die Fußnoten des Artikels weitgehend gestrichen, weil der Zugang zu den Quellen mittlerweile größtenteils schwierig bis unmöglich sein dürfte. Wir setzen damit unsere Reihe ‘Häuserkampf und Klassenkampf’ fort. Sunzi Bingfa
Schlagwort: Häuserkampf
Sozialrevolutionäres Stadtentwicklungsprogramm – Der Zwei Jahres-Plan ‘Stadt übernehmen’ (2010) [Häuserkampf und Klassenkampf Part 4]
Referat für Verbrechensbekämpfung
Dieser “programmatische Vorschlag für eine sozialrevolutionäre Perspektive in Berlin” ist nun mittlerweile zehn Jahre alt, eigentlich keine Zeit, aber bei der Durchlaufgeschwindigkeit der Generationen von Leuten, die hierzulande aktiv sind, dürften viele den Text nicht kennen, bzw. dürfte er bei vielen wieder in Vergessenheit geraten sein. Wir setzen damit unsere lose Reihe zu ‘Häuserkampf und Klassenkampf’ in der Sunzi Bingfa fort.
“Lotta Continua in Frankfurt, Türken-Terror in Köln” – Migrantische Kämpfe in der Geschichte der Bundesrepublik [Häuserkampf und Klassenkampf Part 3]
Serhat Karakayali
Die wilden Streiks Anfang der 70er die aus migrantischen Community kamen, dürften noch vage im Gedächtnis der deutschen Linken verhaftet sein, die Hausbesetzungen und Kämpfe um Wohnraum aus eben jener Community dürften dagegen als weitgehend vergessen gelten, deshalb an dieser Stelle ein Beitrag aus unserer losen Reihe ‘Häuserkampf und Klassenkampf, der ursprünglich u.a. auf ‘grundrisse’ erschien. Sunzi Bingfa
ketzerische thesen zum aufstand in berlin 1980 bis 1982 – ‘Häuserkampf und Klassenkampf’ [Part 1]
Mit der Räumung der Liebig 34 im Herbst in Berlin, die zwar mit einer militanten Demo am Abend in Mitte beantwortet wurde, der aber im wesentlichen nichts substanzielles mehr folgte, dürfte sich die selbst ausgerufene “Offensive” der Berliner Restszene erledigt haben. Zwar gab es durchaus einige lesenswerte taktische Auswertungen im Rahmen der #Interkiezionalen, erneut zeigt sich aber auch die die Unfähigkeit, sich einen politischen Begriff von der realen Situation zu erarbeiten. Wir haben uns daher entschlossen, in lockerer Folge (historische) Beiträge zu ‘Häuserkampf und Klassenkampf’ in der Sunzi Bingfa zu veröffentlichen. Wir beginnen mit einem Beitrag zu Westberlin Anfang der 80er, der etliche Jahre später verfasst worden ist.