Paris 1973: Die Schlacht im Quartier Latin gegen Bullen und Faschisten

Für den 21. Juni 1973 hat die faschistische Gruppe ‘Ordre nouveau’ (ON) zu einer grösseren Saalveranstaltung nach Paris im Quartier Latin aufgerufen. In der ON ist zu diesem Zeitpunkt die Avantgarde der extremen Rechten in Frankreich aktiv, in ihrer Betonung der militanten Auseinandersetzung und ihren “flachen Hierarchien”, ihrer Schwerpunktsetzung auf den Kampf gegen “die Ausländer und Immigranten” ist sie “ihrer Zeit voraus”, was sich später als neue Rechte rund um die Kameradschaftsszene, um die Ideen von Kühnen und Worch formiert, findet hier ihren historischen Vorläufer. In den Wochen vor dem Treffen zieht der Ordnungsdienst der Faschisten immer wieder durch das Quartier Latein, gut ausgerüstet werden Überfälle und Schlägereien inszeniert. Der Kampf gegen die Faschos ist zu diesem Zeitpunkt fast ausschließlich die Angelegenheit der radikalen Linken, nach dem Mai 1968 sind dies vor allem die Maoisten und Trotzkisten, die beiden bedeutendsten sind die Gauche Prolétarienne (GP) (Proletarische Linke) und die Ligue communiste (LC) (Kommunistische Liga). Beide Gruppierungen haben eine gewisse Verankerung in den Fabriken, vor allem im Großraum Paris, beide sind bekannt für ihr militantes Vorgehen, wobei die LC eher auf eine “Massenlinie” bedacht sind, während die GP immer wieder durch spektakulären Aktionen u.a. mit Molotows von sich reden machen. Es kommt auch zu Treffen von Leuten aus der RAF mit der GP, allerdings lehnen die GP den Schritt zum bewaffneten Kampf ab. Im Juni 1973 sind es diese beiden Gruppen, die das Gros der organisierten Militanten stellen, die sich in Richtung Tagung der Faschisten in Bewegung setzen, der Demonstrationszug umfasst je nach Angaben zwischen 5.000- 10.000 Menschen. Es kommt zu heftigen Kämpfen mit den Bullen, die mit einem großen Aufgebot Stellung in unmittelbarer Nähe zum Tagungsort der Faschisten bezogen haben, zwei Polizeifahrzeuge gehen in Flammen auf, sieben weitere werden völlig zerstört. Etliche Polizisten werden verletzt, einige davon schwer. Trotz aller Militanz und obwohl mehrmals Polizeiabsperrungen durchbrochen werden, gelingt es nicht zum Tagungsort vorzustoßen und die Faschisten aus dem Saal zu prügeln. Im Anschluss wird die LC verboten, der Tag bleibt trotzdem ein wichtiger Bezugspunkt für die kommenden Generationen von Militanten in Frankreich. Wir haben einen Bericht von Alain Cyroulnik, damals einer der führenden Kader der Ligue communiste in Paris über diesen Tag und den Kontext übersetzt. Sunzi Bingfa

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ERSTER MAI 1979: DIE CFDT LONGWY BELAGERT DIE POLIZEIINSPEKTION

Hagar Dunor

Am Vorabend des 1. Mai 2022 erhielten wir diesen Bericht über eine „besondere und originelle“ Aktion, die 1979 im Stahlrevier von Lothringen stattfand. Auch wenn sich die politische Linie der CFDT seither etwas geändert hat, ebenso wie der 1. Mai, ist es wichtiger denn je, diesen Sinn für das Feiern in Erinnerung zu behalten.

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Kritische Analyse der Demonstration vom 5. Dezember 2020 in Paris gegen das Globale Sicherheitsgesetz (Loi Sécurité Globale)

Défense Collective Paris Banlieues

Wir haben ja wiederholt in der Sunzi Bingfa Berichte über taktische Fragen bei Demonstrationen und Aktionen, aus für wohl alle die es betrifft, naheliegenden Gründen. Hier nun eine Einschätzung zur Demo in Paris am 5.12., die im Gegensatz zur Demo eine Woche zuvor “nur” einige Zehntausend anstatt Hunderttausender Menschen auf den Straßen sah und mit einem wesentlich besser aufgestellten Bullen Apparat konfrontiert war. Trotzdem war einiges möglich, warum dies möglich war und worin gleichzeitig mögliche Begrenzungen liegen könnten, davon handelt der folgende, von uns übersetzte Text.

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Tout le monde déteste la police – Zur Demo am 28. November in Paris

100.000, 150.000 oder gar 200.000 Demonstrant*innen, wie von den Organisator*innen gezählt, eine riesige Menschenmenge ist am Samstag durch Paris gezogen. Mitten im Pandemie Ausnahmezustand. Der Anlass war der berüchtigte Gummi-Paragraf 24 des neuen Sicherheitsgesetzes (Loi Sécurité Globale), das am Mittwoch verabschiedet wurde und das zukünftig das Dokumentieren und Veröffentlichen von Polizeigewalt unter Strafe stellt, sollten dadurch in irgendeiner Art und Weise die beteiligten Bullen “geschädigt” werden. Nachdem vor einigen Tagen ein Video viral ging, das die minutenlange Misshandlung des Musikproduzenten Michel Zecler durch mehrere Bullen zeigte, musste sogar Macron zurückrudern und kündigte eine “Überarbeitung” des bereits verabschiedeten §24 durch “Experten” an.

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