Die mediale Impfung der Angst

Olivier Cheval

Ein Ring, sie zu knechten, sie alle zu finden, Ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden“

Es ist schlechterdings unmöglich hierzulande nur ansatzweise eine Diskussion über die Sinnhaftigkeit bestimmter Maßnahmen im Pandemie Ausnahmezustand führen zu wollen. Jeder Dissens wird pathologisiert und wer es dennoch wagt wird sofort in politische Lager verortet, die ihm fremder nicht sein könnten. Mir schrieb im Frühjahr ein mir wohlgesonnener jüngerer Genosse besorgt, ich solle doch bitte aufpassen, was ich für Positionen in meinen Pandemie Kriegstagebüchern vertrete, er wünsche mir nur das beste, aber ich sei in echter Gefahr als etwas wahrgenommen zu werden, von dem er annehme dass ich dies nicht sei. Nun, ich habe es mit Nanni Balestrini gehalten, der auf seine alten Tage öffentlich festgestellt hatte, dass “da keine radikale Linke mehr sei, nur Leere” und das er sich nun fortan lediglich als Chronist der gesellschaftlichen Entwicklung sehe. Umso erbaulicher fällt immer wieder der Blick über die Grenzen und die Erkenntnis das es immer wieder Stimmen gibt, die die Anstrengung der Übersetzungsarbeit lohnen. Ein Beitrag aus der letzten Ausgabe von Lundi Matin. Sebastian Lotzer

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