Einbrechen kann doch jeder: Enteignung in den Niederlanden

Riot Turtle

Eine Frühlingsnacht im Jahr 1985. Eine letzte Überprüfung unserer Werkzeugausrüstung. Wir hatten alles, was wir brauchten. Wir gingen nach draußen und bewegten uns zügig, aber nicht zu schnell, denn wir wollten keine Aufmerksamkeit erregen.

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Die Revolutionäre Antirassistische Aktion (RARA): Militante Praxis in den Niederlande

Ein Sozialzentrum in einem besetzten Haus in den 1980er Jahren in Amsterdam. Der Geruch von Benzin lag in der Luft, was nicht alltäglich war… aber es war auch nichts Ungewöhnliches. So manche mag diese Offenheit, womit in den 80er so manches stattgefunden hat überraschen, aber der Bullenapparat war technisch noch nicht so aufgestellt wie es heute der Fall ist. Ich kann mich erinnern dass sie mal monatelang in ein Bulli mit einer großen Antenne vor unseren Squat standen. Im Winter, bei minus 10 Grad, haben wir denen dann heiße Suppe gebracht und haben den Bullen die drin saßen gesagt: “ Hört mal esst das jetzt und dann verpisst euch.” Sie sind danach tatsächlich gegangen.

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Stuart Christie und der Attentatsversuch gegen Franco: „Mir drehte sich der Magen um. Etwas war völlig schief gelaufen …“

Stuart Christie

Am 15. August verstarb Stuart Christie nach seinem Kampf mit seinem Lungenkrebs. Sein Versuch, den spanischen Diktator Franco in den 1960er Jahren zu töten, ist immer noch legendär und ein Beispiel für eine konsequente antifaschistische Aktion und Haltung.

In diesem Land scheinen wir bezüglich der antifaschistischen Selbstverteidigung vom Weg abgekommen zu sein. In Zeiten, in denen Faschisten Waffen horten, verbünden sich hierzulande große Teile der antifaschistischen Bewegung mit Sozialdemokraten und anderen Liberalen, ja sogar mit dem Staat. Die Faschisten träumen offen vom „Tag X“, einem Tag, an dem sie Migranten, Juden, Antifaschisten, Linke und andere töten wollen. Im Grunde wollen sie alle Menschen töten, die anders denken. Während der Staat mit seinen politischen Vertretern der SPD und anderen die Faschisierung des deutschen Staates durchsetzt, wurde eine Bewegung mit antagonistischen Elementen und praktischer antifaschistischer Selbstverteidigung durch diese Bündnispolitik weitgehend befriedet.

Es gibt immer noch einige militante Antifaschisten, und es ist an der Zeit, dass genau diese Art von antifaschistischen Gruppen wieder anfangen mehr Bedeutung zu bekommen und sich mehr Leute finden, die diese Art der Praxis durchführen. Die faschistische Bedrohung wächst, und deshalb brauchen wir heute mehr Stuart Christies als je zuvor.

Stuart Christie wurde am 11. August 1964 in Madrid wegen dem Besitz von Sprengstoff verhaftet, mit dem der faschistischen Führer Franco getötet werden sollte. Stuart war auch Mitbegründer von Anarchist Black Cross und Cienfuegos Press und Autor von „Granny Made Me an Anarchist“ („Großmutter machte mich zum Anarchisten“), außerdem  gründete er auch das Anarchistische Filmarchiv.

Es folgt ein Auszug aus Stuart Christies Buch „Granny Made Me An Anarchist“, in dem seine Beteiligung an einem Attentatsversuch auf den spanischen Diktator General Franco beschrieben wird. Er beschreibt seine Erfahrungen von der Abholung des Plastiksprengstoffs in Frankreich bis zu seiner Verhaftung durch die Franco-Polizei in Spanien. Dieser Auszug wurde ursprünglich von Libcom veröffentlicht und übersetzt für Sūnzǐ Bīngfǎ. Riot Turtle

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