Sūnzǐ Bīngfǎ #35 – 04. April 2022

Sūnzǐ Bīngfǎ wird vierwöchentlich veröffentlicht.

Sūnzǐ Bīngfǎ Nr. #35 – 04. April 2022 als PDF Datei:

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Themen in diese Ausgabe:

Ein sehr langer Winter – Liaisons

Brief an die Freunde der Wüste – Marcello Tarì

Die politische Ökonomie der Taktiken – Joshua Clover

Die Erfindung eines dystopischen Momentums – Gabriel Azaïs

Die IL läuft Gefahr, Geschichte geworden zu sein – Gamora & Junius Frey

Der Tag danach liegt hinter uns – Joël Gayraud

Der Turm und die Kellergewölbe

Das dunkle Jahrhundert von Elsa Morante und Elena Ferrante [Teil 1]

Bremen: Krieg dem imperialistischen Krieg (1980)

Ein sehr langer Winter

Liaisons

Krieg verändert alles — wir sind plötzlich für oder gegen Armeen, Revolutionäre werden zu Soldaten, Koalitionen monopolisieren die Politik, patriotischer Eifer schwillt an, und die Partei der Ordnung triumphiert. Als die russische Armee letzte Woche in die Ukraine einmarschierte, behauptete Putin, dies geschehe im Namen der „Entnazifizierung“, und verwies auf die wichtige Rolle, die der „Antifaschismus“ in der Ideologie des russischen Staates spielt. Im folgenden Text, der in Liaisons erstem Buch Im Namen des Volkes veröffentlicht wurde, berichtet ein Freund aus der Region über die Revolutionäre, die 2014 am Maidan-Aufstand in der Ukraine beteiligt waren, und stellt Überlegungen zur besonderen Geschichte des russischen „Antifaschismus“ an. Unser Freund hat außerdem kürzlich eine Website mit Beiträgen zu den aktuellen Ereignissen in der Ukraine eingerichtet, weitere Artikel werden folgen. Der folgende Text befasst sich zwar nicht mit der aktuellen Invasion, bietet aber eine wichtige Geschichte des gegenwärtigen Augenblicks (Winteraufstand, Anti-Maidan, Annexion der Krim) und stellt andere mögliche Geschichten zwischen der russischen und der ukrainischen Bevölkerung vor.

Ein Beitrag von Liaisons. Übersetzt aus der The New Inquiry. Sunzi Bingfa

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Brief an die Freunde der Wüste

Marcello Tarì

Nun liegt auch dieser Text von Marcello Tarì vom März 2020 endlich auf deutsch vor, hoffentlich bald erscheint die deutsche Ausgabe von ‘There Is No Unhappy Revolution’ an dessen Übersetzung derzeit von Genoss*innen gearbeitet wird. Wir danken den Gefährt*innen, die den “Brief an die Freunde der Wüste” für uns übersetzt und lektoriert haben, besonders Gianfranco Pipistrello. Sunzi Bingfa

„Brief an die Freunde der Wüste“ weiterlesen

Die politische Ökonomie der Taktiken

Joshua Clover

Zeitgenössische Zirkulationskämpfe – die Besetzungen, Unruhen und Blockaden kritischer Infrastrukturen, die die Berichterstattung über den Widerstand dominieren – wurden in den letzten Jahren häufig mit linken Bewegungen in Verbindung gebracht. Aber was passiert, wenn sie quer durch das politische Spektrum wandern? Hier schreibt Joshua Clover über das zeitgenössische Terrain des Kampfes. (Vorwort Verso Books Blog, aus dem wir übersetzt haben, auch wenn wir einige Kritik an den hier geäußerten Ansichten von Joshua Clover haben.)

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Die Erfindung eines dystopischen Momentums

Gabriel Azaïs

Die Fiktion der Sicherheit in unserer Zeit

Dieser lange Artikel enthält eine Analyse der globalen Pandemiesituation auf der Grundlage von Patrick Zylbermans Buch ‘Microbial Storms’ und insbesondere der Begriffe „preparedness“ (Vorbereitung) und „worst case scenario“ (schlimmstes Szenario), die in den USA in den 2000er Jahren die treibenden Begriffe für eine Wende in der Gesundheitspolitik waren. Es geht nicht darum, einfach zu sagen, dass der Moment, in dem wir leben, dystopisch sei: Es geht darum, zu zeigen, wie Szenario, Fiktion und Dystopie zu operativen Kategorien in einem neuen Regierungsparadigma geworden sind. (Vorwort Lundi Matin)

„Die Erfindung eines dystopischen Momentums“ weiterlesen

Das dunkle Jahrhundert von Elsa Morante und Elena Ferrante [Teil 1]

Trans Metropolitan Review

Wir haben einen Beitrag aus The Trans Metropolitan Review über die Werke von Elsa Morante und Elena Ferrante übersetzt. In dieser Ausgabe veröffentlichen wir Teil 1. Sunzi Bingfa

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Bremen: Krieg dem imperialistischen Krieg (1980)

Am 6. Mai 1980 findet eine öffentliche Vereidigung von Bundeswehrrekruten im Weserstadion am Rande von Bremen statt. 15.000 Menschen beteiligen sich an mehreren Protestdemonstrationen, aus dem größten Demozug heraus kommt es zu massiven Angriffen auf die Polizei-Einsatzhundertschaften, die das Stadion absichern. Es fliegen Steine und Molotows, mehrfach werden die Absperrungen von Bullen und Feldjägern durchbrochen, zweimal gelingt es größere Gruppen bis ins Stadion vorzudringen, nur mit Mühe gelingt es herbeigeeilten Verstärkungseinheiten, das Station wieder frei von militanten “Störern” zu räumen. Der Verteidigungsminister wird mit dem Hubschrauber ein- und ausgeflogen, während der Zeremonie sind trotz aller Bemühungen der Repressionskräfte ununterbrochen Sprechchöre zu hören, auch in den Medienübertragungen.

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