Assoziierende Biestigkeit

Jennifer Bennett

Es läuft jetzt schon lange. Und die Traurigkeit ist nicht kleiner, sondern größer geworden. Nicht bei mir, aber bei den Gläubigen. Noch immer sind es die Berichte aus den besonders hart getroffenen Gebieten, welche eine, wie mir scheint errechnete Rate, als Meinung dastehen lassen. Es hat sie gegeben, die Toten, also was soll die Diskussion. Das Virus ist gefährlich, das hat man doch gesehen.

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Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus – Folge 1: Rózia Robota

Resi Lucetti

Die Serie ‘Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus’ soll Frauen ehren, die Widerstand gegen das NS Regime leisteten und dies oftmals mit ihrem Leben bezahlten. Über diese Frauen ist der Nachwelt kaum etwas bekannt, oftmals finden sich trotz Recherche nur wenige Informationen über ihr Leben und ihren Kampf. Gerade deshalb haben wir uns entschieden, diese Zeugnisse zu veröffentlichen.

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Beirut: Gerechtigkeit für die Opfer, Rache an dem Regime

Ein Aufruf aus Beirut, der in den Straßen der Stadt verteilt und per Megafon verlesen wurde, während die Menschen versuchen mit bloßen Händen die Trümmer beiseite zu räumen. Der Text wurde von libanesischen Gefährten an Lundi Matin geschickt, wir haben ihn heute kurzfristig übersetzt. S.L.

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Sūnzǐ Bīngfǎ Nr. #2 – 10. August 2020

Heute veröffentlichen wir Sūnzǐ Bīngfǎ Nr. #2 – 10. August 2020. Themen in dieser Ausgabe, u.a.: Der zweite Teil von „Anatomie der Autonomie“ von Franco „Bifo“ Berardi, Reflektionen aus China vom Chuǎng Kollektiv, Giorgio Agamben, ein Interview mit Militanten der Revolutionary Abolitionist Movement und ein Beitrag von Ghassan Salhab (Libanon).

Libanon: Stand der Dinge

Ghassan Salhab

Werden die Ausgangsperre und der Waffenstillstand dem libanesischen Aufstand zum Sieg verhelfen? Wird die Allgegenwart der Sicherheit in der Lage sein, die Kluft zu überbrücken, in die die Bevölkerung jeden Tag tiefer zu versinken scheint? Das sind jedenfalls die Fragen, die Ghassan Salhab aus Beirut stellt.

Dieser Artikel erschien ursprünglich in der Lundi-Matin vom 29. Juli 2020. Eine Woche vor der verheerenden Explosion in Beirut.

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Zur Organisierung der Arbeiterklasse während der Pandemie – Reflektionen aus China

Worker Study Room

Der folgende Beitrag stammt vom Mai 2020 und wurde vom Chuǎng Kollektiv ins englische übersetzt auf seinem blog veröffentlicht. Antikalypse hat diesen Text für Sūnzǐ Bīngfǎ ins deutsche übertragen. Von ihm stammt auch die kursive Einleitung.

Die Zeitschrift Chuǎng und das dazugehörige Blog analysieren den chinesischen Kapitalismus und soziale Kämpfe in China. Chuǎng ist eine der wenigen sozialrevolutionären Stimmen, die es aus China heraus in die Welt schaffen. Den Namen Chuǎng erklären die Mitglieder auf ihrem Blog so: „The image of a horse breaking through a gate. Meaning: To break free; To attack, charge; To break through, force one’s way in or out; To act impetuously. 闯关 (chuǎngguān): to run a blockade. 闯座 (chuǎngzuò): to attend a feast without being invited.“

Während vor dem Hintergrund der Proteste in Hongkong in der westlichen Linken erneut ein dümmlich-dichotomer Streit darüber köchelt, ob man es besser mit dem autoritären, sich selbst kommunistisch nennenden China hält oder mit den vor der erstarkenden wirtschaftlichen und politischen Macht des Großen Riesens schaudernden Demokratien des Westens, halte ich es für gewinnbringender, kämpfenden Stimmen aus China selbst zuzuhören. Die Übersetzung ist um ihre diversen Fußnoten bereinigt, wer sich dafür interessiert, findet sie in der oben verlinkten englischsprachigen Version.

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Revolutionary Abolitionist Movement: „Freiheit ist nichts was uns Weiße schenken können und war es auch nie. Sie ist etwas, das man sich aneignen muss, und so war es auch schon immer“- Ein Interview

Ein Gespräch über den anhaltenden Aufstand nach der Ermordung von George Floyd durch die Bullen, COVID 19 und den Abolitionismus, mit ein paar Genossen von Revolutionary Abolitionist Movement. Ein Interview von Riot Turtle für Sūnzǐ Bīngfǎ 孫子兵法. Übersetzung: Bratislav Metulski.

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Notstand und Ausnahmezustand*

Giorgio Agamben

Die Reduktion des Menschen, seines Daseins, auf seine nackte, kahle, Existenz, die Verschmelzung des gegenwärtigen westlichen “demokratischen” Systems mit seiner Zukunft, seiner totalitären Schwester, die Pandemie Ausnahmezustand Zeitschleife, in der alles ineinander übergeht, miteinander verschmilzt, oder besser noch fusioniert, kalte Kernschmelze. Giorgio Agamben hat den Panikherzen den Spiegel vorgehalten, während die meisten Intellektuellen in den letzten Monaten in eine Schockstarre gefallen oder sich in halbgaren Ausflüchten ergangen sind. Fast alleine stand er da, wer wäre schon noch sonst zu nennen: Vielleicht noch “Bifo” Berardi, die Genossen der Wu Ming Kollektives, bzw. die Leute, die auf ihrem blog geschrieben haben. Ein paar liebenswürdig Verschrobene aus Neukölln, ein paar Stimmen aus Frankreich. Sonst war da nur Schweigen angesichts der Ungeheuerlichkeiten, die sich in den letzten Monaten ereignet haben. Daran muss erinnert, das darf niemals vergessen werden, während sich schon die schweigende, gebeugte Linke wieder in die Startpositionen bringt, um das ewig gleiche Spiel von Partizipation erneut aufzuführen, als sei nichts geschehen, als hätte irgendeines ihrer Worte noch irgendeine Bedeutung. Ein weiterer, aktueller Text von G. Agamben vom 30.7.2020.. S.L.

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Sūnzǐ Bīngfǎ Nr. #1 – 27. Juli 2020

Wir haben uns über die vielen Reaktionen auf Sūnzǐ Bīngfǎ Nr. #0 – 13. Juli 2020 gefreut. Heute veröffentlichen wir Sūnzǐ Bīngfǎ Nr. #1 – 27. Juli 2020. In dieser Ausgabe haben wir mehrere Artikel im Zusammenhang mit dem anhaltenden Aufstand in Portland. Andere Themen in dieser Ausgabe, u.a.: Autonomia, Stuttgart, die Geschichte der RAF. Ein Interview mit Richard Gilman-Opalsky und ein Beitrag von Joshua Clover.