Post Covid Riot Prime Manifest Trilogie – Komplett – PDF Version

Doc McCoy’s ‘Post Covid Riot Prime Manifest’ ist eine Trilogie, die ursprünglich in 12 Teilen auf ‘non copyriot’ veröffentlicht wurde.

Die Trilogie wurde am 14. November 2022 als Supplement in Sūnzǐ Bīngfǎ #42 veröffentlicht.

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Der Lorenz Klau

 

Ronald Fritzsch und Ralf Reinders

Am gestrigen Donnerstagabend, dem 10.11.2022, ist Ronald ‘Ronny’ Fritzsch in Berlin verstorben. Er war eines der Gründungsmitglieder der Bewegung 2. Juni. Unter anderem wegen der Entführung des Berliner CDU-Vorsitzenden  Peter Lorenz 1975 wurde er zu über 13 Jahren Knast verurteilt, die er fast komplett absaß. Der ‘Lorenz-Klau’, die Gefangennahme des CDU-Spitzenkandidaten für die Bürgermeisterwahl in West-Berlin, brachte fünf Gefangenen aus der RAF und der Bewegung 2. Juni die Freiheit. Im Gegenzug für die Freilassung von Peter Lorenz wurden die fünf nach Südjemen ausgeflogen. In Erinnerung an Ronald Fritsch stellen wir ein Interview mit ihm und Ralf Reinders online, das die beiden 1995 der jungen welt gaben. Das Interview findet sich auch im Buch des ID Verlags: “Die Bewegung 2. Juni – Gespräche über Haschrebellen, Lorenzentführung und Knast”, das ebenfalls 1995 erschien. Wir haben das Zeitdokument leicht bearbeitet, damit es besser lesbar ist. Sunzi Bingfa

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Kriegstagebuch aus der Ukraine [Part 3]: Unter Beschuss

Riot Turtle

Im Mai publizierten wir Teil 1 von Riot Turtles Kriegstagebuchs zur Ukraine. Im Juni folgte Teil 2. Im Juli und August war Riot Turtle ebenfalls in der Ukraine. Anfang Oktober reiste er zum fünften Mal in die Ukraine, seit die aktuelle 3. Phase der Invasion durch die russische Armee am 24. Februar begann. Diesmal reiste er an die Front in der Region Charkiw. Im Folgenden dokumentieren wir Teil 3 von Riot Turtles Kriegstagebuchs zur Ukraine. Sunzi Bingfa

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In Erinnerung an Klaus Jürgen Rattay

Sebastian Lotzer

Der Tod ist groß.

Wir sind die Seinen.

lachenden Munds.

Wenn wir uns mitten im Leben meinen,

wagt er zu weinen

mitten in uns. 

Rainer Maria Rilke

Wir wollen mit den folgenden Zeilen an den Menschen und Gefährten Klaus Jürgen Rattay erinnern, der genau vor 41 Jahren am 22.9.1981 ums Leben kam, gerade einmal 18 Jahre jung. In den Tod gehetzt von den Berliner Bullen, die am frühen Morgen acht besetzte Häuser in Westberlin geräumt hatten. Auf der Flucht vor einer Horde Bullen, die auf alle einknüppelten, die sich vor dem Bülow 89 versammelt hatten, wo der Innensenator in Feldherrenpose eine Pressekonferenz im gerade geräumten Haus abhielt, rannte er wie viele andere in Panik über die stark befahrene Potsdamer Straße. Dort wurde er von einem BVG Doppeldecker überfahren und erlag noch am Unfallort seinen Verletzungen. Ersthelfer wurden genauso wie geschockte Trauernde von den Bullen mit Knüppeln und Tränengas angegriffen, immer wieder zertraten die Bullen in voller Absicht am Todesort abgelegte Blumen, eine Spontandemonstration am Abend von über 10.000 Menschen wurden mit massiven Tränengaseinsatz aufgelöst, Menschen in Hauseingängen und Hinterhöfen zusammengeschlagen. Immer wieder rasten die Bullen mit ihren Wannen über die Bürgersteige, um Jagd auf flüchtende Menschen zu machen, dass es dabei keine weiteren Toten gab, grenzte an ein Wunder. Viele wehrten sich voller Wut und Hass gegen die Bullen, in der ganzen Stadt, bis in die Außenbezirke, kam es zu kaputten Scheiben bei Banken, flogen Mototow Cocktails auf Bullenwachen. Die folgenden Zeilen sind die Erinnerungen von Sebastian Lotzer an die Geschehnisse, die er in seinem Roman ‘Begrabt mein Herz am Heinrichplatz’ aufgeschrieben hat. Wir danken dem Autor dafür, dass er uns diesen Auszug zur Verfügung gestellt hat. Sunzi Bingfa. 

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Konfliktbereite Gewerkschaften unter Beschuss: Der Krieg der Bosse gegen die sozialen Kämpfe (Italien)

Wir haben die folgenden Zeilen von den Genoss*innen von Infoaut übernommen und übersetzt, weil wir den heutigen repressiven Schlag gegen die basisgewerkschaftliche Organisierung in Italien für einen strategischen Angriff in einem historischen Moment halten. Nach 2 Jahren Ausnahmezustand, im Angesicht des innerimperialistischen Krieges, der galoppierenden Inflation, soll eine kampfbereite Fraktion des Proletariats im strategischen Logistiksektor ihrer Handlungsfähigkeit beraubt werden. So oft wurde ein neuer heißer Herbst herbeigeredet und herbeigesehnt, so unmittelbar nahe wie seit Jahrzehnten scheint er nun am Horizont auf. Sunzi Bingfa

Vorwort Infoaut

Wie zu erwarten war, entfesselt das über die Medien und das Parlament aufgezwungene Klima der nationalen Einheit den internen Krieg gegen all jene widersprüchlichen sozialen Realitäten, die sich nicht dem Diktat der Intensivierung der Ausbeutung und der Zerstörung von Territorien anschließen wollen. Das implizite Ziel ist eine Art präventives polizeiliches Diapositiv  im Hinblick auf einen Herbst, in dem die Knoten der sozialen Krise und der gewaltsamen Verarmung der Volksschichten zum Platzen gebracht werden. „Konfliktbereite Gewerkschaften unter Beschuss: Der Krieg der Bosse gegen die sozialen Kämpfe (Italien)“ weiterlesen

Manifest der Jugend (Frankreich 2022)

Dieser Text ist zu schön und traurig, zu unmittelbar wichtig, dass wir mit der Übersetzung und Veröffentlichung nicht bis zur nächsten Ausgabe der Sunzi Bingfa warten konnten und wollten. 

Im Jahr 2022 zwanzig Jahre alt zu sein.

Das bedeutet, sich zu sagen, dass die Zukunft, wie die Gegenwart, versiegelte Ausgänge hat: versprochene Dinge, geschuldete Dinge.

Es bedeutet, erzogen zu sein und gewesen zu sein, sich zu melden und überall Rechenschaft abzulegen, ob wir mit der Welt des tatsächlichen Lebens kompatibel sind, von der man uns seit unserer Kindheit erzählt, und das jetzt aus der Ferne grüsst.

Es bedeutet, an den Endpunkten des Netzwerkes zu hängen, verbunden zu sein und bereits nach Luft zu schnappen.

Es ist jeden Tag das Ende des Monats. „Manifest der Jugend (Frankreich 2022)“ weiterlesen

11.6.1982: Feuerzeichen am Nollendorfplatz

Autonome aus Berlin

11.6.1982. Der US Präsident besucht Westberlin, die Stadt ist die letzte Etappe einer 10 tägigen Visite in Westeuropa, am 9. und 10. Juni hatte er an der NATO-Ministerkonferenz in Bonn teilgenommen, eine Rede im Bundestag gehalten. In Bonn hatten 300.000 Menschen an einer Demonstration der Friedensbewegung teilgenommen, die Berliner FRIKO (Friedenskoordination), in der über 100 Gruppen zusammensaßen hatte sich mehrheitlich für die Deeskalation entschieden und die große Demo gegen den US Präsidenten auf den Vorabend des Besuches gelegt. Lediglich die Autonomen und Antiimps sowie die Alternative Liste (AL), der Westberliner Ableger der Grünen, halten daran fest, am Tag des Staatsbesuchs selbst demonstrieren zu wollen. 

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ERSTER MAI 1979: DIE CFDT LONGWY BELAGERT DIE POLIZEIINSPEKTION

Hagar Dunor

Am Vorabend des 1. Mai 2022 erhielten wir diesen Bericht über eine „besondere und originelle“ Aktion, die 1979 im Stahlrevier von Lothringen stattfand. Auch wenn sich die politische Linie der CFDT seither etwas geändert hat, ebenso wie der 1. Mai, ist es wichtiger denn je, diesen Sinn für das Feiern in Erinnerung zu behalten.

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