Statement der Anarchistischen Initiative Ljubljana

Dies ist erst der Anfang

Bereits in der Sunzi Bingfa No 5 haben wir einen Bericht zu den Protesten in Slowenien unter den Bedingungen des Pandemie Ausnahmezustandes im Heft gehabt, der u.a. auch auf die geschichtliche Entwicklung dieser Proteste und die Rolle der antiautoritären Linken in diesen Protesten eingegangen ist. Eva Avštand hat für diese Ausgabe eine aktuelle Erklärung der Anarchistischen Initiative Ljubljana übersetzt. Angesichts steigender Fallzahlen auch in Slowenien wird dort erneut der Ausnahmezustand erheblich verschärft, was u.a. auch das Recht sich zu versammeln betrifft. Die Repression der Regierung richtet sich zielgerichtet auch gegen die anarchistischen Gefährt*innen. Zur aktuellen Entwicklung in Slowenien lohnt es sich, der Berichterstattung auf dem Twitter account https://twitter.com/altepunks zu folgen.

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Krieg Tic Trick

Jennifer Bennett

Das Virus ist der Inbegriff des Kapitalismus, folgt den gleichen Regeln. Es wird von den gleichen Strukturen definiert und die Lösung verspricht der Zauberer, der es auch zum Vorschein gebracht hat. Hase aus dem Hut, Hase wieder verschwunden. Nur dass der Trick sich über Jahre zieht. Und das Publikum sitzt gebannt und weiss, dass es den Trick nie entlarven kann.

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“Eine phobische Sensibilisierung für den Körper und die Haut des anderen. Eine Epidemie der Einsamkeit und damit der Depression” – Ein aktuelles Interview mit Franco “Bifo” Berardi

Übersetzte Texte von Franco “Bifo” Berardi waren ja schon mehrmals sowohl auf Sunzi Bingfa als auch in den Pandemie Kriegstagebüchern von Sebastian Lotzer zu lesen. Das folgende Interview ist vielleicht die stringenste Intervention von “Bifo” in dieser Epoche der Welt am Abgrund. Das Interview wurde von Página12 geführt, eine Übersetzung ins Italienische findet sich bei den Genoss*innen von info aut. Unsere Übersetzung erfolgte aus dem Spanischen. Sunzi Bingfa

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Die mediale Impfung der Angst

Olivier Cheval

Ein Ring, sie zu knechten, sie alle zu finden, Ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden“

Es ist schlechterdings unmöglich hierzulande nur ansatzweise eine Diskussion über die Sinnhaftigkeit bestimmter Maßnahmen im Pandemie Ausnahmezustand führen zu wollen. Jeder Dissens wird pathologisiert und wer es dennoch wagt wird sofort in politische Lager verortet, die ihm fremder nicht sein könnten. Mir schrieb im Frühjahr ein mir wohlgesonnener jüngerer Genosse besorgt, ich solle doch bitte aufpassen, was ich für Positionen in meinen Pandemie Kriegstagebüchern vertrete, er wünsche mir nur das beste, aber ich sei in echter Gefahr als etwas wahrgenommen zu werden, von dem er annehme dass ich dies nicht sei. Nun, ich habe es mit Nanni Balestrini gehalten, der auf seine alten Tage öffentlich festgestellt hatte, dass “da keine radikale Linke mehr sei, nur Leere” und das er sich nun fortan lediglich als Chronist der gesellschaftlichen Entwicklung sehe. Umso erbaulicher fällt immer wieder der Blick über die Grenzen und die Erkenntnis das es immer wieder Stimmen gibt, die die Anstrengung der Übersetzungsarbeit lohnen. Ein Beitrag aus der letzten Ausgabe von Lundi Matin. Sebastian Lotzer

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Assoziierende Biestigkeit

Jennifer Bennett

Es läuft jetzt schon lange. Und die Traurigkeit ist nicht kleiner, sondern größer geworden. Nicht bei mir, aber bei den Gläubigen. Noch immer sind es die Berichte aus den besonders hart getroffenen Gebieten, welche eine, wie mir scheint errechnete Rate, als Meinung dastehen lassen. Es hat sie gegeben, die Toten, also was soll die Diskussion. Das Virus ist gefährlich, das hat man doch gesehen.

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Zur Organisierung der Arbeiterklasse während der Pandemie – Reflektionen aus China

Worker Study Room

Der folgende Beitrag stammt vom Mai 2020 und wurde vom Chuǎng Kollektiv ins englische übersetzt auf seinem blog veröffentlicht. Antikalypse hat diesen Text für Sūnzǐ Bīngfǎ ins deutsche übertragen. Von ihm stammt auch die kursive Einleitung.

Die Zeitschrift Chuǎng und das dazugehörige Blog analysieren den chinesischen Kapitalismus und soziale Kämpfe in China. Chuǎng ist eine der wenigen sozialrevolutionären Stimmen, die es aus China heraus in die Welt schaffen. Den Namen Chuǎng erklären die Mitglieder auf ihrem Blog so: „The image of a horse breaking through a gate. Meaning: To break free; To attack, charge; To break through, force one’s way in or out; To act impetuously. 闯关 (chuǎngguān): to run a blockade. 闯座 (chuǎngzuò): to attend a feast without being invited.“

Während vor dem Hintergrund der Proteste in Hongkong in der westlichen Linken erneut ein dümmlich-dichotomer Streit darüber köchelt, ob man es besser mit dem autoritären, sich selbst kommunistisch nennenden China hält oder mit den vor der erstarkenden wirtschaftlichen und politischen Macht des Großen Riesens schaudernden Demokratien des Westens, halte ich es für gewinnbringender, kämpfenden Stimmen aus China selbst zuzuhören. Die Übersetzung ist um ihre diversen Fußnoten bereinigt, wer sich dafür interessiert, findet sie in der oben verlinkten englischsprachigen Version.

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