Die ‘League of Revolutionary Black Workers’ und die kommende Revolution

Eric Perkins

Wir haben den Beitrag aus ‘Radical America’, Jahrgang 5, Nr. 2 (1971) für die Sunzi Bingfa übersetzt, weil dieser Strang der schwarzen Mobilisierung und Organisierung hierzulande kaum bekannt ist und in der (auch der linken und ‘schwarzen’) Geschichtsschreibung kaum auftaucht. Die Motive dafür, Klassenkampf und die Selbstorganisierung unterdrückter ethnischer Minderheiten nicht zusammendenken zu wollen, dürften klar sein. Gerade daraus ergeben sich aber die wichtigen revolutionären Fragestellungen, wie der Aufstand nach dem Mord an George Floyd gezeigt hat. Wie immer bei diesem Thema sind bestimmte Übersetzungsleistungen nicht 1:1 möglich, wir haben uns dafür entschieden, nah beim englischsprachigen Original zu bleiben und Anführungszeichen zu verwenden. Sunzi Bingfa

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Der Lorenz Klau

 

Ronald Fritzsch und Ralf Reinders

Am gestrigen Donnerstagabend, dem 10.11.2022, ist Ronald ‘Ronny’ Fritzsch in Berlin verstorben. Er war eines der Gründungsmitglieder der Bewegung 2. Juni. Unter anderem wegen der Entführung des Berliner CDU-Vorsitzenden  Peter Lorenz 1975 wurde er zu über 13 Jahren Knast verurteilt, die er fast komplett absaß. Der ‘Lorenz-Klau’, die Gefangennahme des CDU-Spitzenkandidaten für die Bürgermeisterwahl in West-Berlin, brachte fünf Gefangenen aus der RAF und der Bewegung 2. Juni die Freiheit. Im Gegenzug für die Freilassung von Peter Lorenz wurden die fünf nach Südjemen ausgeflogen. In Erinnerung an Ronald Fritsch stellen wir ein Interview mit ihm und Ralf Reinders online, das die beiden 1995 der jungen welt gaben. Das Interview findet sich auch im Buch des ID Verlags: “Die Bewegung 2. Juni – Gespräche über Haschrebellen, Lorenzentführung und Knast”, das ebenfalls 1995 erschien. Wir haben das Zeitdokument leicht bearbeitet, damit es besser lesbar ist. Sunzi Bingfa

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Sūnzǐ Bīngfǎ Nr. #41 – 17. Oktober 2022

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Bonus Beitrag in der PDF Ausgabe: In Erinnerung an Klaus Jürgen Rattay

Themen in diese Ausgabe:

Kriegstagebuch aus der Ukraine [Part 3]: Unter Beschuss

Die Vorstellungswelten der Revolte dekolonialisieren

Nein zum immerwährenden Ausnahmezustand gegen unsere Kämpfe und Bewegungen (zur Situation von Cesare Battisti)

Geronto-Faschismus

Internationale Reaktionen auf den Tod der Gefangenen in Stammheim 1977

Vergessen Sie „Liberté“ – Die amerikanischen Ureinwohner des 17. Jahrhunderts wussten viel mehr über Freiheit als ihre französischen Kolonisatoren

Kriegstagebuch aus der Ukraine [Part 3]: Unter Beschuss

Riot Turtle

Im Mai publizierten wir Teil 1 von Riot Turtles Kriegstagebuchs zur Ukraine. Im Juni folgte Teil 2. Im Juli und August war Riot Turtle ebenfalls in der Ukraine. Anfang Oktober reiste er zum fünften Mal in die Ukraine, seit die aktuelle 3. Phase der Invasion durch die russische Armee am 24. Februar begann. Diesmal reiste er an die Front in der Region Charkiw. Im Folgenden dokumentieren wir Teil 3 von Riot Turtles Kriegstagebuchs zur Ukraine. Sunzi Bingfa

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Nein zum immerwährenden Ausnahmezustand gegen unsere Kämpfe und Bewegungen (zur Situation von Cesare Battisti)

Wir hatten ja schon häufiger Texte von und zu Cesare Battisti im Heft, der Genosse befand sich im Sommer letzten Jahres im Hungerstreik gegen seine Sonderhaftbedingungen. Alle Übersetzungen seiner Texte von uns findet ihr hier. Drei alte italienische Genossen haben nun eine Petition zur Situation von Cesare gestartet und auch wenn wir nicht gerade Freunde von Petitionen sind, teilen wir doch diesen Text, u.a. weil er einer der wenigen Initiativen zur Unterstützung von Cesare Battisti darstellt. Zu den Initiatoren: Tiziano Loreti ist mittlerweile bei der Basisgewerkschaft Si Cobas aktiv, ein Interview mit ihm bei Labournet TV, Nico Maccentelli haben wir schon für die Sunzi Bingfa übersetzt, ebenso wie Giovanni Iozzoli. Sunzi Bingfa

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Internationale Reaktionen auf den Tod der Gefangenen in Stammheim 1977

Am 18.10.1977 werden Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe in ihren Zellen in Stuttgart-Stammheim tot aufgefunden. Wir wollen auch dieses Jahr an die toten Genoss*innen erinnern. Wir dokumentieren deshalb an dieser Stelle einen Auszug aus einem längeren Text der Roten Brigaden zu Stammheim 1977, der den Umfang der militanten Aktionen in Westeuropa (unvollständig) verdeutlicht. Wir haben den Textauszug umfangreich bearbeitet, bzw. teilweise neu abgeschrieben, um ihn erstmals in digitaler Form publizieren zu können. Zur geschichtlichen Wahrheit gehört auch, dass der Tod der Gefangenen, jenseits aller berechtigten Kritik an der Politik der RAF, für viele Zusammenhänge in Westeuropa eine historische Zäsur darstellte, auf die reagiert werden musste. Den gesamten Text der BR als PDF Scan findet Ihr hier. Sunzi Bingfa

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Vergessen Sie „Liberté“ – Die amerikanischen Ureinwohner des 17. Jahrhunderts wussten viel mehr über Freiheit als ihre französischen Kolonisatoren

David Graeber und David Wengrow

Den folgenden Text entnahmen wir “The Anarchist Library” und wollen damit auch an David Graeber erinnern, der im Herbst vor zwei Jahren viel zu jung gestorben ist und hierzulande vor allem durch sein Buch ‘Bullshit Jobs’ bekannt geworden ist. Diese Übersetzung sei ihm gewidmet. Sunzi Bingfa

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In Erinnerung an Klaus Jürgen Rattay

Sebastian Lotzer

Der Tod ist groß.

Wir sind die Seinen.

lachenden Munds.

Wenn wir uns mitten im Leben meinen,

wagt er zu weinen

mitten in uns. 

Rainer Maria Rilke

Wir wollen mit den folgenden Zeilen an den Menschen und Gefährten Klaus Jürgen Rattay erinnern, der genau vor 41 Jahren am 22.9.1981 ums Leben kam, gerade einmal 18 Jahre jung. In den Tod gehetzt von den Berliner Bullen, die am frühen Morgen acht besetzte Häuser in Westberlin geräumt hatten. Auf der Flucht vor einer Horde Bullen, die auf alle einknüppelten, die sich vor dem Bülow 89 versammelt hatten, wo der Innensenator in Feldherrenpose eine Pressekonferenz im gerade geräumten Haus abhielt, rannte er wie viele andere in Panik über die stark befahrene Potsdamer Straße. Dort wurde er von einem BVG Doppeldecker überfahren und erlag noch am Unfallort seinen Verletzungen. Ersthelfer wurden genauso wie geschockte Trauernde von den Bullen mit Knüppeln und Tränengas angegriffen, immer wieder zertraten die Bullen in voller Absicht am Todesort abgelegte Blumen, eine Spontandemonstration am Abend von über 10.000 Menschen wurden mit massiven Tränengaseinsatz aufgelöst, Menschen in Hauseingängen und Hinterhöfen zusammengeschlagen. Immer wieder rasten die Bullen mit ihren Wannen über die Bürgersteige, um Jagd auf flüchtende Menschen zu machen, dass es dabei keine weiteren Toten gab, grenzte an ein Wunder. Viele wehrten sich voller Wut und Hass gegen die Bullen, in der ganzen Stadt, bis in die Außenbezirke, kam es zu kaputten Scheiben bei Banken, flogen Mototow Cocktails auf Bullenwachen. Die folgenden Zeilen sind die Erinnerungen von Sebastian Lotzer an die Geschehnisse, die er in seinem Roman ‘Begrabt mein Herz am Heinrichplatz’ aufgeschrieben hat. Wir danken dem Autor dafür, dass er uns diesen Auszug zur Verfügung gestellt hat. Sunzi Bingfa. 

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